Der ifo Geschäftsklimaindex für die gewerbliche Wirtschaft Deutschlands ist im Dezember von 93,9 Zählern auf 94,7 Zähler gestiegen. Diese vorweihnachtliche frohe Botschaft verkündete heute das Münchner ifo Institut. Die derzeitige Geschäftslage ist nach Aussagen der Unternehmen nochmals etwas günstiger als im Vormonat (Anstieg von 89,1 auf 90,5).Den Geschäftsverlauf im kommenden halben Jahr schätzen die Unternehmen laut Umfrage ähnlich wie im November ein (geringfügiger Anstieg von 98,9 auf 99,1). Die zuversichtlichen und die skeptischen Zukunftsbewertungen gleichen sich nahezu aus.
Institutspräsident und Chefprognostiker Professor Hans-Werner Sinn angesichts dieser Entwicklung: „Nach dem scharfen Einbruch im vergangenen Winter wirken die aktuellen Umfrageergebnisse wie ein Weihnachtsgeschenk.“ Der saisonbereinigte Saldo für die Gewerbliche Wirtschaft stieg entsprechend von -12,8 Zählern im November auf -11,2 Zähler im Dezember.
Im Verarbeitenden Gewerbe hat sich das Geschäftsklima weiter von -11,1auf -8,8 Zähler verbessert, nachdem es sich bereits im November sichtlich aufgehellt hatte. Die Industrieunternehmen sind mit ihrer aktuellen Geschäftssituation weniger unzufrieden als im vergangenen Monat. Trotz dieser Besserung ist die Geschäftslage laut ifo Institut aber immer noch schlechter als nach dem Anschlag auf das World Trade Center. Die Geschäftserwartungen für die nächsten sechs Monate sind weiterhin positiv, jedoch etwas weniger als im Vormonat. Das Auslandsgeschäft wird sich nach Ansicht der Exportfirmen in den nächsten Monaten günstiger entwickeln. Die Personalplanungen der Industriefirmen sind erneut weniger stark auf Beschäftigungsreduzierung ausgerichtet.
Im Großhandel und im Einzelhandel hat sich das Geschäftsklima ebenfalls erneut verbessert. Das Klima im Einzelhandel stieg von -13,3 auf -12,3 Zähler. Die Einzelhändler sind mit ihrer aktuellen Geschäftslage zwar unzufriedener als im Vormonat, sie blicken jedoch deutlich weniger skeptisch auf die Geschäftsentwicklung im kommenden halben Jahr. Das Klima im Großhandel verbesserte sich von -8,1 auf -6,6 Zähler. Das verwundert nicht, denn im Großhandel ist die momentane Geschäftslage günstiger als im November. Die Geschäftserwartungen der Großhandelsunternehmen sind allerdings unverändert gedämpft.
Auch das Geschäftsklima im Bauhauptgewerbe hat sich aufgehellt, jedoch nur geringfügig von -27,3 auf -26,7 Zähler. Die befragten Unternehmen sind etwas weniger unzufrieden mit ihrer derzeitigen Geschäftslage als im vergangenen Monat. Den Geschäftsverlauf im kommenden halben Jahr schätzen sie ähnlich zurückhaltend ein wie bisher.
Im Gegensatz dazu ist der ifo Geschäftsklimaindikator für das deutsche Dienstleistungsgewerbe im Dezember sogar sehr deutlich von 1,9 auf 5,5 Zähler gestiegen. Er erreicht sogar einen neuen Jahreshöchststand. Die befragten Dienstleister bewerten ihre momentane Geschäftslage merklich günstiger als im November (Anstieg des Saldos von -4,0 auf 2,0). Auch schätzen sie die weitere Geschäftsentwicklung etwas positiver ein (Anstieg von 8,0 auf 9,0). Dieser optimistischeren Ausgangslage entsprechend ist ein deutlich weniger restriktiver Personaleinsatz geplant als im vergangenen Monat.
(ifo/ml)