Im November 2009 wurden Waren im Wert von 73,7 Milliarden Euro aus Deutschland ausgeführt und Waren im Wert von 56,3 Milliarden Euro eingeführt. Damit lagen die Ausfuhren im November zwar 3,1% unter dem Niveau des Vorjahres, aber kalender- und saisonbereinigt 1,6 % über dem Wert des Vormonats Oktober. Die Einfuhren hingegen unterschritten sowohl den Vorjahreswert (-14,8 %) als auch den des Vormonats (5,9 %). Das meldete heute das Statistische Bundesamt. Der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) sprach angesichts der Zahlen von einem Wiederanspringen des Exportmotors in Deutschland.Aus der gegenläufigen Entwicklung des Ex- und Imports gegenüber dem Oktober folgt insgesamt eine Stärkung der Außenhandelsbilanz. Diese schloss im November 2009 mit einem Überschuss von 17,4 Milliarden Euro ab. Im November 2008 hatte der Saldo in der Außenhandelsbilanz 10,0 Milliarden Euro betragen. Kalender- und saisonbereinigt lag im November 2009 der Außenhandelsbilanzüberschuss bei 17,2 Milliarden Euro.
In die Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) wurden im November 2009 Waren im Wert von 44,3 Milliarden Euro versandt und Waren im Wert von 36,3 Milliarden Euro von dort bezogen. Gegenüber November 2008 sanken die Versendungen in die EU-Länder um 6,7 % und die Eingänge aus diesen Ländern um 10,7 %.
In die Länder außerhalb der Europäischen Union wurden im November 2009 Waren im Wert von 29,5 Milliarden Euro exportiert und Waren im Wert von 20,1 Milliarden Euro aus diesen Ländern importiert. Gegenüber November 2008 nahmen die Exporte in die Drittländer um 2,9 % zu und die Importe von dort um 21,3 % ab.
Der BGA sieht deshalb den Ursprung der Erholung des deutschen Außenhandels außerhalb der EU. Im deutschen Außenhandel spiegle sich die wirtschaftliche Belebung in den Schwellenländern wieder. Deshalb profitiere Deutschland gerade durch die enge Einbindung in die Weltwirtschaft von der Wiederbelebung, die von den Schwellenländern Asiens getragen wird. Allerdings zeige der starke Importrückgang, dass sich noch immer große Teile der Wirtschaft im Leerlauf befinden, so Anton F. Börner, der Präsident des BGA heute in Berlin.
Börner weiter: „Mit einer raschen Rückkehr auf das Niveau vor der Krise ist nicht zu rechnen. Trotz erster Erholungszeichen im Außenhandel werden die Folgen der Finanzkrise auch das neue Jahr maßgeblich bestimmen.“ Börner forderte abschließend, die Sicherung der Finanzierungsmöglichkeiten des Aufschwungs müsse daher weiter Schwerpunkt der Politik bleiben.