Die deutsche Exportindustrie sei auf dem Weg der Besserung, aber der Aufholprozess werde noch lange dauern, warnt der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI). Die Exportwirtschaft musste nach Aussage des BDI-Präsidenten Hans-Peter Keitel 2009 einen herben Rückschlag hinnehmen. Laut einer aktuellen BDI-Branchenumfrage sind die Industrieexporte im Verlauf der Krise in allen Weltregionen und in allen Industriebranchen eingebrochen. Auf Jahressicht dürfte der Rückgang insgesamt rund 18 % betragen. In den letzten Jahren vor der Krise wuchs der Export jährlich um rund 8 %. Für das Jahr 2010 rechnen die Unternehmen laut Umfrage mit einem Exportwachstum von 4 %.Das klingt nach viel. Keitel warnt aber: „Bei dieser Wachstumsgeschwindigkeit wird das Vorkrisenniveau erst im Jahr 2014 wieder erreicht.“ Noch gebe es einige Gefahrenquellen für die deutsche Exportwirtschaft.
Keitel mahnt, die expansive Geldpolitik der Zentralbanken könne neue Finanzblasen entstehen lassen. In den Bilanzen der Banken schlummere zudem nach wie vor ein hoher Abschreibungsbedarf. Außerdem endeten 2010 in einigen Ländern die Konjunkturprogramme. Auch nehme der Protektionismus weltweit zu. Keitel fordert deshalb von der neuen Bundesregierung, für eine bessere Vergabe von Exportkrediten und bessere Instrumente der Exportkreditversicherung einzutreten.
Eine ausführliche Analyse ist in der aktuellen Ausgabe 1/2010 des BDI-Außenwirtschaftsreports nachzulesen. Die Ausgabe steht als kostenloser Download im Internet zur Verfügung.
(BDI/ml)