Eine aktuelle Unternehmensbefragung des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) ergab, dass die meisten Kammerbetriebe der Meinung sind, eine Flexibilisierung des Arbeitsmarkts sei der derzeitigen Situation angemessener als die Ausweitung der Mindestlöhne – um es dezent auszudrücken. Auch wenn die Unternehmen bislang erfreulicherweise weitgehend an ihren Stammbelegschaften festhalten – der DIHK rechnet in den kommenden Monaten mit steigender Arbeitslosigkeit. Dem könne eine Flexibilisierung am ehesten entgegenwirken. DIHK-Präsident Hans Heinrich Driftmann sprach sich deshalb dafür aus, die Schwelle, von der an der Kündigungsschutz gilt, von 10 auf 20 Mitarbeiter anzuheben.Dadurch würden kleineren Unternehmen Einstellungen erleichtert werden, so Driftmann. Auch weitere Lockerungen bei den Befristungsregeln sowie eine Abfindungsoption seien wichtig.
Driftmann kritisiert die Tendenz zu weiteren Mindestlöhnen als „Festhalten am falschen Weg der alten Bundesregierung“ und betont: „Im Bereich Geringqualifizierter belasten hohe Sozialbeiträge und Mindestlöhne die ohnehin schwierige Situation zusätzlich. So werden Wege in Beschäftigung verbaut – gerade für Menschen ohne berufliche Qualifikation.“
Hingegen zeichnet sich seiner Meinung nach bei höheren Qualifikationen schon jetzt ein neuer Engpass ab. Die Unternehmen würden am Ende der Krise vor allem in diesem Bereich schon wieder neue Kräfte suchen.
Die Ergebnisse der Umfrage stehen als kostenloser Download im Internet zur Verfügung.
(DIHK/ml)