Das ifo Geschäftsklima für die gewerbliche Wirtschaft Deutschlands hat sich im Januar erneut verbessert, meldete heute das Münchner ifo Institut. Zudem fällt die Aufhellung stärker aus, als viele Experten erwarteten. Der Index stieg von 94,6 Zählern im Dezember auf 95,8 Zähler im Januar. Zu verdanken ist das der neuerlichen Entspannung der gegenwärtigen Geschäftslage der Unternehmen (aktuell 91,2 Zähler nach 90,4 Zählern). Auch hinsichtlich der Geschäftsentwicklung im kommenden halben Jahr sind die befragten Firmen zuversichtlicher als bisher (aktuell 100,6 Zähler nach 98,9 Zählern im Dezember). Der saisonbereinigte Saldo für die Gewerbliche Wirtschaft stieg von -11,5 Zählern im Dezember auf -9,0 Zähler im Januar.
Im Verarbeitenden Gewerbe legte der Geschäftsklimaindex von -9,3 im Dezember auf -6,6 im Januar – und damit deutlich – zu. Die Unternehmen bewerten ihre Geschäftslage zum achten Mal in Folge weniger schlecht. Ihre Geschäftserwartungen haben sich ebenfalls weiter aufgehellt. Im Auslandsgeschäft rechnen sie mit einer deutlichen Belebung. Die Maschinen und Anlagen lasten die Industriefirmen zwar weiterhin unterdurchschnittlich, aber stärker als im vergangenen Herbst aus. Den Personaleinsatz planen die Unternehmen weiterhin etwas zu reduzieren.
Der Einzelhandel berichtet von einer nahezu unveränderten aktuellen Geschäftslage. Die Entwicklung im nächsten halben Jahr schätzen die Einzelhändler geringfügig zurückhaltender ein als im Dezember. Das Geschäftsklima hat sich im Einzelhandel daher kaum verändert (Dezember: -12,3; Januar: -12,8).
Das Geschäftsklima im Großhandel hat sich weiter aufgehellt (Dezember: -6,9; Januar: -4,7). Die Befragungsteilnehmer sind mit ihrer Geschäftslage erneut zufriedener. Zudem blicken sie weniger kritisch auf die Geschäftsentwicklung im kommenden halben Jahr.
Im Bauhauptgewerbe ist der Geschäftsklimaindex kräftig gestiegen (Dezember: -26,8; Januar: -21,5). Die befragten Bauunternehmen bewerten zwar ihre derzeitige Geschäftssituation minimal ungünstiger als im Dezember, hinsichtlich der Geschäfte in der nahen Zukunft sind sie aber deutlich weniger skeptisch. Aktuell klagt jedoch ein großer Teil der Unternehmen über witterungsbedingte Behinderungen der Bautätigkeit.
Im deutschen Dienstleistungsgewerbe hat sich das ifo Geschäftsklima im Januar geringfügig verschlechtert (Dezember: 5,5; Januar: 4,9). Allerdings beendete der Indikator im Dezember das vergangene Jahr mit einem Jahreshöchststand. Grund für den Rückgang: Im Januar beurteilen die befragten Dienstleister ihre momentane Geschäftslage wieder etwas ungünstiger (Dezember: 2,0; Januar: -2,0). Die Geschäftsentwicklung im kommenden halben Jahr schätzen sie dagegen zuversichtlicher ein als bislang (Dezember: 9,0; Januar: 12,0). Den Personaleinsatz planen sie erneut weniger zurückhaltend.
(ifo/ml)