Entgegen der allgemeinen Erwartung gab es nach Angaben des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit im vierten Quartal 2009 in Deutschland 942.000 offene Stellen. Das entspricht einem Plus von 13 % gegenüber dem dritten Quartal 2009. IAB-Experte Markus Heckmann vermutet, dass sich darin – neben einem saisonal bedingten Anstieg – auch eine leichte Verbesserung der wirtschaftlichen Lage der Betriebe widerspiegelt.„Deutliche Zuwächse gab es nicht nur bei den sofort zu besetzenden Stellen, sondern vor allem bei den später zu besetzenden Arbeitsplätzen“, erklärt Heckmann. Das sei ein Hinweis darauf, dass die Unternehmen ihre wirtschaftliche Lage längerfristig wieder positiver einschätzen.
Auch in den bisher am stärksten vom Rückgang betroffenen Branchen Metall, Maschinenbau, Elektrotechnik und Fahrzeuge stieg die Zahl der offenen Stellen in Westdeutschland wieder an. Die Tabellen des IAB zeigen aber auch, dass trotz des Anstiegs das Vorjahresniveau noch nicht wieder erreicht wurde. Über alle Branchen hinweg betrachtet, gab es im vierten Quartal immer noch 149.000 offene Stellen weniger als im entsprechenden Zeitraum des Vorjahres.
Der Anstieg bei den offenen Stellen fand zudem ausschließlich in Westdeutschland statt. In Ostdeutschland ging die Zahl der offenen Stellen dagegen leicht zurück. Dabei handelt es sich aber um eine Art Ausgleichsbewegung: Die weniger exportabhängige ostdeutsche Wirtschaft sei von der Wirtschaftskrise bisher in geringerem Ausmaß betroffen gewesen als der Westen und profitiere daher jetzt stärker von der sich allmählich erholenden Weltwirtschaft, so Markus Heckmann.
(IAB/ml)