Derzeit gibt es 349 duale Ausbildungsberufe – von A wie Änderungsschneider bis Z wie Zweiradmechaniker– und dennoch konzentrierten sich die Auszubildenden auch 2009 bei ihrer Berufswahl wieder auf einige wenige Berufe: Drei Viertel aller im vergangenen Jahr neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge (insgesamt über eine halbe Million) entfielen auf nur 44 Berufe, also auf rund 12 % des gesamten Berufsspektrums. Bei den jungen Frauen ist die Konzentration auf wenige Berufe besonders stark ausgeprägt, wie eine Studie des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) zeigt.Das Spektrum der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge bei den jungen Männern ähnelt der Gesamtverteilung: 25 % aller Abschlüsse entfallen auf sieben Berufe; drei Viertel auf 42 Berufe. Dabei wählen männliche Auszubildende überwiegend die gewerblichen Berufe des Handwerks. Rund zwei Drittel aller Neuabschlüsse entfallen bei ihnen auf sogenannte Fertigungsberufe, ein Drittel auf Dienstleistungsberufe.
Spitzenreiter ist der Kfz-Mechatroniker (rund 17.600 Neuabschlüsse), gefolgt vom Einzelhandelskaufmann (knapp 13.500 Neuabschlüsse), Industriemechaniker (rund 13.100 Neuabschlüsse) und Koch (rund 11.700 Neuabschlüsse). Bemerkenswert ist, dass in den Top 25 bei den männlichen Auszubildenden 13 Berufe zu finden sind, die zu mehr als 90 % nur von jungen Männern besetzt werden. Zwölf dieser 13 Berufe stammen aus dem Fertigungsbereich.
Bei weiblichen Auszubildenden dominiert der Dienstleistungssektor. Außerdem ist bei ihnen die Konzentration noch wesentlich ausgeprägter: Ein Viertel aller neuen Ausbildungsverträge entfällt auf nur vier Berufe, drei Viertel aller Abschlüsse auf lediglich 23 Berufe. Spitzenreiter bei den weiblichen Auszubildenden ist die Einzelhandelskauffrau (mit rund 17.700 Neuabschlüssen), gefolgt von der Verkäuferin (knapp 17.000 Neuabschlüsse), der Bürokauffrau (rund 15.300 Neuabschlüsse) und der Medizinischen Fachangestellten (rund 14.100 Neuabschlüsse).
95 % aller Neuabschlüsse innerhalb der Top-25-Berufe bei jungen Frauen kommen aus dem Dienstleistungssektor. Damit sind unter den 25 von weiblichen Auszubildenden am stärksten besetzten Berufen allein 21 Dienstleistungsberufe. Lediglich ein Beruf taucht in der Hitliste der jungen Frauen auf, in dem technische Ausbildungsinhalte eine wichtige Rolle spielen: die Mediengestalterin Digital und Print (Platz 21). In den technischen Berufen sind junge Frauen weiterhin deutlich unterrepräsentiert.
Ein ausführlicher Artikel mit den Übersichten (Top-25-Rankings der von männlichen und weiblichen Auszubildenden jeweils bevorzugten Berufe) steht als kostenloser Download zur Verfügung. Der Artikel ist in Heft 1/2010 der Fachzeitschrift Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis – BWP des Bundesinstituts für Berufsbildung erschienen.
(BIBB/ml)