Elektronischer Entgeltnachweis: ELENA für Handwerk derzeit zu aufwendig

Der elektronische Entgeltnachweis (ELENA) sollte Arbeitgeber eigentlich entlasten. Stattdessen steigen im betrieblichen Alltag die Belastungen, wettert der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH). Der Verband kritisiert vor allem, dass die Voraussetzungen für die geplanten Entlastungen von bürokratischen Aufgaben noch immer fehlen. Er fordert daher eine schnelle Vereinfachung des Verfahrens.Viele staatliche Leistungen setzen voraus, dass Arbeitgeber einen Papiernachweis über bezogene Arbeitsentgelte ausstellen. Mit ELENA werden diese Bescheinigungen ab 2012 durch elektronische Nachweise ersetzt. Seit 1. Januar 2010 müssen alle Arbeitgeber in Deutschland, neben der regulären DEÜV-Meldung an die Sozialversicherung für jeden Beschäftigten noch einen separaten Datensatz an den ELENA-Datenpool bei der Deutschen Rentenversicherung melden. Der Aufwand ist deshalb für die Arbeitgeber nicht geringer geworden, sondern sogar noch gestiegen.

Eine Vereinfachung des ELENA-Verfahrens müsse deshalb rasch herbeigeführt werden, fordert das Handwerk. So müssten alle existierenden 45 Entgeltbescheinigungen möglichst schnell in das elektronische Verfahren eingeschlossen, der zusätzlich zu meldende Datensatz möglichst klein gehalten und die jeweiligen Leistungsgesetze, die die Abfrage von Entgeltdaten voraussetzen, harmonisiert werden. Erst dann überwiege der Nutzen der elektronischen Nachweise den zusätzlichen Aufwand.

(ZDH/ml)