Das Biosegment konnte sich im Krisenjahr 2009 behaupten, melden die Nürnberger Marktforscher der GfK. Die verkaufte Menge von Biolebensmitteln und Biogetränken legte sogar um 2 % weiter zu. Befürchtungen, die Verbraucher würden in Krisenzeiten als erstes an Bioprodukten sparen, haben sich nicht bewahrheitet. Sinkende Preise führten allerdings dazu, dass die Verbraucher trotz erhöhtem Biokonsum für ihre Bioprodukte rund 1 % weniger Geld ausgeben mussten.Bioprodukte – das zeigt die Analyse der Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) ebenfalls – sind schon lange für die gesamte Bevölkerung attraktiv. So kauften im letzten Jahr 94 % der deutschen Haushalte Bioprodukte. Im Schnitt gaben sie dabei 84 Euro aus.
Der Anteil des Biosegments an den Gesamtausgaben für Lebensmittel und Getränke summierte sich im Jahr 2009 auf 3,2 % und konnte damit das Niveau von 2008 halten. Durchschnittlich 20-mal im Jahr landeten Biolebensmittel im Einkaufskorb der Verbraucher und damit sogar einmal mehr als im Jahr zuvor.
Besonders profitierten im letzten Jahr Lieferdienste mit einem Umsatzplus von 20 % sowie Drogeriemärkte mit einer Umsatzzunahme von knapp 18 % bei Biolebensmitteln und Biogetränken. Auch der Naturkosthandel legte beim Umsatz in diesen Sortimenten um rund 2 % zu. Einbußen von knapp 5 % mussten hingegen die Reformhäuser hinnehmen. Auch die Discounter und die Vollsortimenter im Lebensmittelhandel verloren rund 3 % beim Bioumsatz.
Die Ausweitung der Biosortimente im Lebensmitteleinzelhandel und bei den Discountern sowie die Entstehung von großflächigen Biosupermärkten zeigen mittlerweile Wirkung. Vor fünf Jahren wünschte sich rund ein Drittel der Deutschen ein breiteres Angebot an Bioprodukten. Aktuell ist es noch ein Viertel. Relativ stabil hat sich der Anteil derjenigen gehalten, die bereit sind, für Bioprodukte auch mehr Geld auszugeben. Waren es im Jahr 2005 knapp 29 %, liegt der Wert aktuell bei rund 25 %.
Bioprodukte gelten auch als aktiver Beitrag zum Klimaschutz. Rund ein Viertel der deutschen Haushalte sieht hier einen positiven Aspekt durch den Kauf von Biolebensmitteln. In diesen Kontext fällt auch die Bedeutung der Herkunft der Biolebensmittel. Wenn sie die Wahl haben, bevorzugen aktuell rund 48 % der Verbraucher Bioprodukte aus Deutschland. Ein weiteres Argument für heimische Produkte ist das Urteil der Verbraucher, dass bei deutschen Produkten die Einhaltung von Regeln für Bioprodukte strenger kontrolliert wird. Rund 43 % der deutschen Haushalte sind hiervon überzeugt.
Eine aufschlussreiche Zusammenfassung der Analyseergebnisse in Form von Charts (darunter auch die oben gezeigte Grafik) steht als kostenloser Download im Internet zur Verfügung.
(GfK/ml)