Musikalben im Wert von 112 Millionen Euro haben die Deutschen 2009 legal und gegen Bezahlung aus dem Internet auf ihre Computer heruntergeladen. Das ist ein Plus von 40 % gegenüber dem Vorjahr und nach Einschätzung des Branchenverbands BITKOM der größte Zuwachs seit Jahren. Von einer Krisenauswirkung sein nichts zu sehen, freut sich der Verband. Seine Experten rechnen auch 2010 mit einem kräftigen Plus. Die Verbandsprognose stützt sich auf eine Erhebung der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK).Auch die Stückzahlen sind im vergangenen Jahr gestiegen: 51 Millionen Mal haben die Deutschen einen Song oder ein Album im Netz gekauft und heruntergeladen. Das ist ein Plus von 27 % gegenüber 2008 und fast doppelt so viel wie 2006.
Männer stellen 63 % der Kunden, Frauen 37 %. Weiter gestiegen ist der Anteil von Käufern ab 30 Jahren. Er hat um vier Prozentpunkte auf 57 % zugelegt. „Bezahlte Musik-Downloads sind keine Domäne junger Anwender, sondern gewinnen gerade in höheren Altersgruppen an Beliebtheit“, freut sich BITKOM-Vizepräsident Achim Berg.
Einzelsongs kosten im Download derzeit im Durchschnitt 1,08 Euro. Die Preise sinken leicht, aber kontinuierlich. Vor drei Jahren waren es noch 1,14 Euro. Der Einzelpreis hängt oft von den Nutzungsrechten ab. Dateien, die unbegrenzt kopiert werden können, sind in der Regel teurer als Musikstücke, die eingeschränkt vervielfältigt oder nur auf bestimmten Geräten abgespielt werden können.
Neben sinkenden Preisen gibt es einen weiteren Grund für den Boom: Dank schneller Internet-Zugänge in immer mehr Haushalten lassen sich auch große Dateien schnell auf PCs übertragen. Künftig werden zudem mehr mobile Geräte für Musik-Downloads zum Einsatz kommen. „Der Trend zur mobilen Nutzung des Internets bietet neue Marktchancen für Anbieter von Multimedia-Inhalten“, so Berg.
(BITKOM/ml)