Der Photovoltaik-Maschinenbau erlitt 2009 einen herben Einbruch. So sank der Umsatz der Hersteller von Komponenten, Maschinen und Anlagen für die Photovoltaik in Deutschland im dritten Quartal 2009 gegenüber dem Vorjahresquartal um 28 %.Der Auftragseingang fiel um 69 %. Auffallend stark gingen die Aufträge aus Asien zurück. Noch ist laut Verband unklar, wie sich die geplante zusätzliche Kürzung der Solarstromförderung (wir berichteten bereits darüber) auf den Maschinenbau auswirken wird.„Das ist der erste Einbruch im Vorjahresvergleich seit Beginn unserer quartalsweisen Erhebung im Jahr 2007“, berichtet Dr. Peter Fath, Sprecher des Lenkungskreises Photovoltaik-Produktionsmittel beim Investitionsgüterverband VDMA. „Die Aufträge kamen bereits im dritten Quartal 2008 ins Rutschen.“ Ein Zwischenhoch im ersten Quartal 2009 habe sich durch Verschiebungen und Stornierungen nicht im Umsatz niedergeschlagen. Die Talsohle sei aber wohl erreicht, hofft Fath.
Die Exportquote ist mit 78 % nach Angaben des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) weiter auf Sinkflug. Im Frühjahr 2009 lag sie noch bei 88 %. „Insgesamt ist der Inlandsumsatz robuster in der Krise. Der amerikanische Markt für Photovoltaik-Produktionsmittel erfüllt die hochgesteckten Erwartungen bisher nicht, wenngleich die Aufträge aus Amerika nach einer vollkommenen Flaute nun immerhin wieder den Wert des Vorjahresquartals erreichen“, beschreibt Dr. Eric Maiser, Leiter des Forums Photovoltaik-Produktionsmittel im VDMA die Situation.
Die Auftragsreichweite nahm zum Ende September 2009 auf 7,6 Produktionsmonate ab, lag damit aber immer noch drei Monate über dem entsprechenden VDMA-Durchschnitt. Nach Einschätzung der Firmen soll der Umsatz im vierten Quartal 2009 wieder zulegen. „Der Rekordumsatz des Jahres 2008 wird sicherlich nicht mehr erreicht. Ein Rückgang um mindestens 10 % ist wahrscheinlich“, warnt Maiser.
Das Umfeld in Deutschland habe sich mit der angekündigten zusätzlichen Absenkung der Photovoltaik-Einspeisevergütung um 15 % zwar geändert, es sei aber noch unklar, ob der Maschinenbau durch den weiter erhöhten Preisdruck auf die Hersteller profitieren wird oder ob sich die Zahl der Abnehmer und damit auch die Investitionsneigung verringern wird.
Nach dem Kopenhagen-Gipfel bleibe es wichtig, dass die Photovoltaik-Nachfrage global weiter Fahrt aufnimmt und das Wachstum nicht nur auf Deutschland beschränkt bleibt, so Fath. „Es gibt vermehrt Meldungen aus unserer Branche über eine Besserung der Auftragslage im vierten Quartal. Das zeigt, dass nur Investitionen in aktuelle Produktionsausrüstung den Herstellern helfen, dem Kostendruck zu begegnen.“ Er mahnt aber auch, bei den Maschinenbauern werde sich jetzt die Spreu vom Weizen trennen.
(VDMA/ml)