Die Kredithürde für die gewerbliche Wirtschaft Deutschlands liegt im Februar nach Angaben des Münchner ifo Instituts merklich niedriger als im Vormonat. Sie ist bereits zum zweiten Mal in Folge gesunken. Derzeit beklagen nur noch 39,9 % der befragten Unternehmen eine restriktive Kreditvergabepolitik der Banken. Im Januar gaben noch 42,4 % der Umfrageteilnehmer diese Einschätzung ab. Die Kredithürde ist in allen Größenklassen von Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes sowie im Bauhauptgewerbe und im Handel durchgängig gesunken. Damit zeigen sich nach der Überwindung der Rezession in der Realwirtschaft nun erstmals deutliche Entspannungstendenzen bei der Kreditversorgung.
Am stärksten haben die Beschwerden über eine zurückhaltende Kreditvergabe im Bauhauptgewerbe abgenommen. Die Kredithürde fällt in diesem Wirtschaftsbereich um 5,1 Prozentpunkte auf 42,7 %. Im Handel empfinden 36,8 % der Befragungsteilnehmer die Bereitschaft der Banken zur Kreditvergabe als zurückhaltend. Das sind 1,7 Prozentpunkte weniger als im Januar.
Die Kredithürde im verarbeitenden Gewerbe ist über alle Unternehmensgrößenklassen hinweg niedriger als im vergangenen Monat. Bei den großen Firmen reduziert sie sich um 3,2 Prozentpunkte auf 46,7 %, bei den mittelgroßen Unternehmen um 1,1 Prozentpunkte auf 39,7 %, und bei den kleinen Industrieunternehmen sinkt sie um 3,4 Prozentpunkte auf ebenfalls 39,7 %.
(ifo/ml)