Das Weltwirtschaftsklima hat sich nach Angaben des Münchner ifo Instituts im ersten Quartal 2010 weiter verbessert. Zum ersten Mal seit zwei Jahren sei der Weltwirtschaftsklimaindikator wieder über seinen langfristigen Durchschnitt gestiegen, freuen sich die vom Institut konsultierten Experten des World Economic Survey (WES). Vor allem die Entwicklung in Asien sorge für ein überdurchschnittlich gutes Klima. In allen anderen großen Wirtschaftsregionen liege der Indikator hingegen weiterhin unter seinem langjährigen Mittelwert.Weltweit schätzen die Experten die derzeitige Wirtschaftslage weniger schlecht ein als im vergangenen Herbst. Auch hinsichtlich der Entwicklung im nächsten halben Jahr sind sie nochmals etwas zuversichtlicher. Das spricht für eine Fortsetzung der konjunkturellen Erholung der Weltwirtschaft in den kommenden Monaten.
Das Wirtschaftsklima hat sich laut Analyse des ifo Instituts vor allem in Asien kräftig verbessert. Aber auch in Nordamerika, Westeuropa und in den anderen Weltregionen ist es günstiger als im letzten Quartal des Jahres 2009. Die Experten stufen die aktuelle Situation der Volkswirtschaften weltweit als weniger schlecht ein. Allerdings schätzen sie die Wirtschaftslage außerhalb Asiens weiterhin als überwiegend unbefriedigend ein.
Hinsichtlich der Entwicklung in der nahen Zukunft sind die Asienkenner weiterhin optimistisch, aber nicht mehr ganz so wie im Vorquartal. Auch die WES-Experten für Nordamerika äußern sich etwas weniger positiv. Dagegen hat in West- und Osteuropa die Zuversicht in Bezug auf die Wirtschaftsentwicklung im kommenden halben Jahr weiter zugenommen.
Die Wirtschaftsfachleute erwarten für 2010 im Weltdurchschnitt eine Inflation von 2,9 %. Das wäre etwas mehr als im letzten Jahr (2,5 %). Außerdem rechnen die Experten mit einer Zunahme des Preisauftriebs in den nächsten sechs Monaten. Im gleichen Zeitraum werden nach Meinung der WES-Experten auch die kurzfristigen Zinsen steigen. Im Einklang mit den günstigeren Konjunkturperspektiven erwarten sie zudem, dass auch die langfristigen Zinsen in der nahen Zukunft anziehen.
Der Euro wird im Weltdurchschnitt als überbewertet und der US-Dollar als unterbewertet gesehen. Der japanische Yen und das britische Pfund gelten dagegen im Mittel als angemessen bewertet.
(ifo/ml)
World Economic Survey
Die ifo Expertenumfrage zur Weltkonjunktur erfasst wirtschaftliche Trends durch die Befragung von volkswirtschaftlichen Experten aus multinationalen Unternehmen und international agierenden Institutionen. Die Umfrage wird vom Münchner ifo Institut in Zusammenarbeit mit der Internationalen Handelskammer (ICC) in Paris durchgeführt.