Ende Februar hatte das Bundesumweltministerium einige wichtige Änderungen des sogenannten Marktanreizprogramms für Erneuerbare Energien im Wärmemarkt bekanntgegeben. Neben einigen Verbesserungen – darunter die Verlängerung der Laufzeit des Kesseltauschbonus – enthält die Novellierung auch eine ganze Reihe von Verschlechterungen für die betroffenen Unternehmen und Handwerksbetriebe. Deren Unmut brachte nun der Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik (BDH) öffentlich zum Ausdruck.Ein wesentlicher Kern der Novelle betrifft den Kesseltauschbonus für Solarkollektoranlagen zur kombinierten Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung. Er war ursprünglich bis Ende 2009 befristet, wurde nun aber um ein Jahr bis Ende 2010 verlängert. Allerdings beträgt der Bonus nur noch 400 Euro statt bislang 750 Euro – und zwar rückwirkend ab dem 1. Januar 2010. Auch die Förderhöchstbeträge für effiziente Wärmepumpen wurden teilweise deutlich reduziert. Sie sind nunmehr als Festbeträge gestaffelt und richten sich für Wohngebäude jetzt nach der Zahl der Wohneinheiten.
Die negativen Auswirkungen dieser Fördereinschränkungen treffen zudem noch auf einen schwächelnden Heizungsmarkt. Vor allem die Nachfrage nach Systemen, die erneuerbare Energien nutzen, ist nach Angaben des BDH seit dem zweiten Halbjahr 2009 drastisch eingebrochen. So lagen die Absatzzahlen bei Wärmepumpen 2009 um 12 % und bei Solarwärmeanlagen sowie Feststoffkesseln sogar um 26 bzw. 25 % unter den Werten des Vorjahres. Dieser Trend hat sich laut Bundesverband in den ersten Monaten des neuen Jahres fortgesetzt. „Um diesen Trend wieder umzukehren, erwarten wir starke und positive Signale von der Politik“, so Andreas Lücke, Hauptgeschäftsführer des BDH.
In diesem Zusammenhang kritisiert der Verband auch die herrschende Unsicherheit, ob das erst in 2008 gestartete Impulsprogramm zur Förderung von Mini-KWK-Anlagen fortgeführt wird. Das Impulsprogramm habe der Mini-KWK-Technologie im vergangenen Jahr zu einem Durchbruch verholfen. Dieser Boom müsse durch Kontinuität in der Förderpolitik weiter gestützt werden, so Lücke weiter.
Die Änderungen der Förderkonditionen stehen als kostenloser Download im Internet zur Verfügung.
(BDH/ml)