EU-Fördermittel: Wer die Straßen von Fracht entlastet, wird belohnt

Die Europäische Kommission forderte heute Unternehmen dazu auf, Vorschläge für die Einrichtung und Modernisierung von Güter­ver­kehrs­diens­ten im Rahmen des EU-Förderprogramms Marco Polo 2 einzureichen. Die vorgeschlagenen Projekte sollen dazu beitragen, Staus auf europäischen Straßen zu vermeiden und die Umwelt­freund­lich­keit des Güterverkehrssystems zu verbessern. In diesem Jahr können sich auch einzelne Unternehmen um eine Förderung im Programm Marco Polo bewerben. Außerdem gelten niedrigere Schwellenwerte, so dass sich mittelständische Unternehmen leichter beteiligen können.Das EU-Förderprogramm soll Unternehmen bei der Einführung von Diensten unterstützen, mit denen der Güterverkehr von der Straße auf umweltfreundlichere Verkehrsträger wie den Kurzstreckenseeverkehr, die Schiene und die Binnenschifffahrt verlagert wird.

Den Unternehmen, deren Vorschläge in der vergleichenden Bewertung am besten abschneiden, werden Förderverträge für die Dauer von bis zu fünf Jahren angeboten. Laut EU-Kommission haben jedoch nur Projekte Aussicht auf Förderung, bei denen nachweislich bestandsfähige Güterverkehrsdienste mit anderen Verkehrsträgern als dem Straßenverkehr eingerichtet werden, d. h. Projekte, die auch nach dem Ende der EU-Finanzunterstützung am Markt bestehen können.

Der Aufruf bezieht sich auf fünf Arten von Aktionen:

  • Aktionen zur Verkehrsverlagerung, durch die Verkehrs­auf­kommen von der Straße auf den Kurzstreckenseeverkehr, die Schiene oder die Binnenschifffahrt oder eine Kombination von Verkehrsträgern verlagert wird,
  • hochinnovative katalytische Aktionen zur Überwindung struktureller Hindernisse auf dem Güterverkehrsmarkt in der Europäischen Union,
  • Aktionen zu Hochgeschwindigkeitsseewegen, mit denen der Güterverkehr von der Straße auf den Kurzstreckenseeverkehr oder eine Kombination von Kurzstreckenseeverkehr und anderen Verkehrsträgern verlagert wird und intermodale, häufig verkehrende Seeverkehrsdienste für ein großes Gütervolumen geboten werden, wobei vorzugsweise die umwelt­freundlichsten Verkehrsträger wie Binnenschifffahrt und Eisenbahn für den Hinterlandverkehr und integrierte Tür-zu-Tür-Dienste genutzt werden sollen,
  • Aktionen zur Verkehrsvermeidung, mit denen der Güterverkehr in die Produktionslogistik einbezogen wird, um die Nachfrage nach Straßengüterverkehrsdiensten zu reduzieren, was direkte Auswirkungen auf die Emissionen hat,
  • gemeinsame Lernaktionen für eine bessere Zusammenarbeit und einen Know-how-Austausch zwischen den Akteuren der Logistikkette.

Für 2010 stehen Fördermittel in Höhe von 64 Millionen Euro bereit. Die Förderintensität ist gegenüber dem Vorjahr unverändert und beläuft sich auf 2,00 Euro je 500 Tonnenkilometer Fracht, die von der Straße auf andere Verkehrsträger verlagert wird.

Weitere Informationen zur Teilnahme und Beantragung der Zuschüsse sind im Internet anrufbar.

(EU-Kommission/ml)