Generation 50plus: Senioren-Kaufkraft stärker nutzen

Technik muss das Leben der Menschen erleichtern, egal ob Jung oder Alt. Das ist das Fazit der Experten vom ersten Forum des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) zur sogenannten Gerontotechnik. Schon heute werden über 50 % aller Produkte von Menschen gekauft, die älter als 50 Jahre sind. Unternehmen, die diese Zielgruppe nicht bedienen, werden weniger Produkte verkaufen und damit Rendite verlieren, warnte deshalb Volker Wanduch vom VDI die Forumsteilnehmer.Auch Martina Koepp von der GGT Deutsche Gesellschaft für Gerontotechnik mahnte, Gebrauchsgegenstände dürften nicht nur für junge Menschen zu bedienen sein, denn schließlich sei gerade die Generation 50 plus eine sehr kaufkräftige Zielgruppe.

Volker Wanduch, Leiter Technik und Wissenschaft im VDI empfiehlt jedoch, Produkte nicht einseitig nur für Senioren zu entwerfen. „Statt der Spezialisierung steht die Benutzerfreundlichkeit für Alle im Fokus“, so Wanduch. „Der Best Ager will noch lange nicht zum alten Eisen gehören, sondern will Produkte, die nicht nur einfach in der Anwendung sind sondern auch vom Design her ansprechen.“ Design for all laute deshalb die Zauberformel, die seiner Meinung nach aber noch immer von zu wenigen Unternehmen genutzt werde.

Wichtig sei auch, dass die Produkte neben die Funktionalität ein gewisses Lebensgefühl verbreiten. Das heißt, die Produkte sollen funktional für Ältere sein, aber möglichst nicht danach aussehen. Trendforscherin Uta Kurz formulierte auf dem Forum das heutige Lebensgefühl der Senioren so: „55-Jährige fühlen sich heute wie Mittvierziger und ein 70-Jähriger wie ein vitaler Endfünfziger“.

Insgesamt waren sich die Forumsteilnehmer weitgehend einig, dass der Generation 50 plus seitens der Wirtschaft mehr Beachtung geschenkt werden muss. Der VDI hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, ein Expertengremium zum Thema zu gründen, um damit nicht nur mit verbesserter Technik dem Menschen zu dienen, sondern auch den Technikstandort Deutschland zu stärken.

(VDI/ml)