Photovoltaik-Anlagen halten lange, aber nicht ewig. Zwar können Solarmodule mindestens 25 Jahre lang Solarstrom produzieren, doch dann kommt irgendwann die Zeit fürs Recycling. Deshalb wurden – lange bevor ausreichende Mengen an ausrangierten Modulen in Deutschland anfielen – bereits Recyclingkonzepte und -verfahren entwickelt und erprobt. Ein entsprechendes wegweisendes neueres Forschungsprojekt stellt nun die gerade erschienene Ausgabe 02/2010 der Reihe Projektinfo des BINE Informationsdienstes des Fachinformationszentrums (FIZ) Karlsruhe vor. Die vierseitige Broschüre Recycling von Photovoltaik-Modulen steht als kostenloser Download zur Verfügung.Seit 2002 arbeiten Forscher und Hersteller im sächsischen Freiberg an einem umweltschonenden, automatisierten und ökonomisch günstigen Recyclingverfahren für Photovoltaik-Module. Ziel war ein Verfahren, das die Wertstoffe stofflich möglichst hochwertig rückgewinnt. Es sollen sowohl Produktionsabfälle als auch alte und zerbrochene Silizium- oder Dünnschichtmodule verarbeitet werden können.
Bis 2015 wird eine beträchtliche Menge an Photovoltaik-Modulen ausgedient haben, die daraus zu erwartende Abfallmenge steigt sprunghaft. Durch die Wiederverwertung können die Erzeuger wertvolle Rohstoffe zurückgewinnen und den Bedarf an Primärrohstoffen verringern.
Gerade bei der Herstellung von Siliziumwafern ermöglicht die Verwendung von recyceltem Material eine deutliche Energieeinsparung gegenüber neu gewonnenem Silizium. Außerdem lassen sich durch einen geschlossenen Wertstoffkreislauf auch die in den Modulen vorhandenen Anteile von Schwermetallen und anderen Problemstoffen rückgewinnen. Ein geschlossener Wertstoffkreislauf ist ökologisch und ökonomisch sinnvoll. Durch automatisierte Recyclingverfahren lassen sich zukünftig 95 % der Wertstoffe wiederverwerten.
(FIZ Karlsruhe/ml)