Im letzten Jahr mussten die deutschen Amtsgerichte knapp 32.700 Unternehmensinsolvenzen abwickeln. Damit lag die Zahl der zahlungsunfähigen Firmen erstmals seit 2003 wieder über der Zahl des jeweiligen Vorjahres. Mit 11,6 % ist die Steigerung zudem hoch für ein Jahresmittel, auch wenn die Rezession derartiges erwarten ließ. Ihre Wirkung ist auch auf Verbraucherseite zu spüren: So stieg die Zahl der insolventen Verbraucher 2009 auf etwas über 101.000, rund 3,0 % mehr als im Vorjahr.Die Insolvenzen von Menschen, die früher einer selbstständigen Tätigkeit nachgegangen sind, lagen mit etwas über 24 600 Fällen um 3,0 % über dem Vorjahresniveau.
Die Gesamtzahl aller Insolvenzen einschließlich der Nachlassinsolvenzen und der Insolvenzen von natürlichen Personen, die als Gesellschafter größerer Unternehmen von einer Insolvenz betroffen waren, belief sich im Jahr 2009 auf exakt 162.907 und lag damit 5,0 % über dem Niveau des Vorjahres.
Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger betragen im Jahr 2009 rund 85 Milliarden Euro. Dies ist die bisher höchste Forderungssumme und auf die Insolvenzen einiger besonders großer Unternehmen zurückzuführen. 2008 lag die Forderungssumme noch bei 33,5 Milliarden Euro. Von den Unternehmensinsolvenzen des Jahres 2009 waren rund 251.000 Beschäftigte betroffen – mehr als doppelt so viele wie im Jahr davor.
Der Trend zu mehr Pleiten bei Firmen und Konsumenten hielt bis zum Jahresende an: So wurden im Dezember knapp 2600 Insolvenzen von Unternehmen (+15,5 %) und rund 8700 Insolvenzen von Verbrauchern gemeldet (+ 6,5 %). Die Gesamtzahl der Insolvenzen (einschließlich aller anderen Insolvenzarten) lag im Dezember bei rund 13.600, also 8,1 % über dem Wert des Vorjahresmonats.