Europa braucht dringend Ingenieure, wenn es nachhaltig wachsen soll. Das ergab die heute vom Verein Deutscher Ingenieure (VDI) und der Föderation Europäischer Nationaler Ingenieurverbände (FEANI) in Brüssel vorgestellte Studie European Engineering Report. Die Studie enthält erstmals umfassende Informationen zum Ingenieurarbeitsmarkt in Europa. VDI-Direktor Dr. Willi Fuchs begründete die Untersuchung im Rahmen der VDI-/FEANI-Veranstaltung More Engineers for Europe damit, dass ohne entsprechendes Wissen um den Ingenieursbedarf die Ziele der geplanten Europa 2020 Strategie nicht umsetzbar seien.
Europa 2020 soll als Nachfolger der Lissabon-Agenda Europa ein intelligentes nachhaltiges und integratives Wachstum bescheren. Ein Kernziel ist der Klimaschutz. So sollen – um jeweils 20 % – der CO2-Ausstoß verringert, der Energieverbrauch vermindert und die Energiegewinnung aus erneuerbaren Quellen gesteigert werden. All das sei aber nur mit ausreichen großer Innovationsfähigkeit zu erreichen, für den wiederum ausreichend Ingenieure nötig seien, warnte Fuchs. Andernfalls verliere Europa seine Wettbewerbsfähigkeit.
Der European Engineering Report wurde im Auftrag des VDI vom Institut der Deutschen Wirtschaft Köln (IW) erarbeitet. Er ermöglicht einen Vergleich der wesentlichen Arbeitsbedingungen von Ingenieuren in 31 europäischen Ländern. Die Studie bietet unter anderem Zahlen zur Frauenquote, Teilzeitbeschäftigung sowie der Altersstruktur in Ingenieurberufen. Außerdem wird das Ausbildungsniveau von 15-Jährigen in Naturwissenschaften beleuchtet – ein Indikator dafür, wie gut Schülerinnen und Schüler eines Landes auf ein ingenieurwissenschaftliches Studium vorbereitet werden.
Die Studie steht als kostenloser Download im Internet zur Verfügung.
(VDI/ml)