Arbeitsmarkt: Im April blieben 56.800 Ingenieurstellen vakant

Im April 2010 gab es 56.800 unbesetzte Ingenieurstellen und damit wieder einmal mehr als im Monat davor. Das zeigt der aktuelle Ingenieurmonitor des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) und des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW). Der Anstieg um 2,3 % wurde durch eine verstärkte Nachfrage der Unternehmen verursacht. Die Zahl der arbeitslosen Ingenieure lag bei rund 28.000, also auf dem Niveau des Vormonats. Die kummulierte Ingenieurlücke lag bei 30.600. Der Ingenieurmonitor für den April präsentiert aber über die aktuellen Zahlen zur Ingenieurlücke hinaus auch interessante Daten zur Branchenzugehörigkeit und Berufs­flexi­bilität von Ingenieurinnen.

„Wir freuen uns, dass Unternehmen wieder vermehrt Ingenieure einstellen. Auf der anderen Seite betrachten wir die Ingenieurlücke mit Sorge – gerade vor dem Hintergrund der voraussichtlich weiter anziehenden Konjunktur und einem damit steigenden Bedarf an Ingenieuren“, kommentiert VDI-Direktor Dr. Willi Fuchs die Entwicklung des Arbeitsmarkts für Ingenieure.

Ingenieure fehlen demnach in sämtlichen Fachrichtungen sowie auf allen regionalen Arbeitsmärkten. Besonders groß ist der Mangel weiterhin bei Maschinen- und Fahrzeugbauingenieuren (12.900) sowie bei Elektroingenieuren (8000). Regional betrachtet verzeichneten Baden-Württemberg (8000) und Nordrhein-Westfalen (5800) die größten Lücken.

Besonders interessant sind die Daten zu den Gehaltsunterschieden zwischen Ingenieurinnen und Ingenieuren: So sind Ingenieurinnen überdurchschnittlich häufig in den Dienstleistungsbranchen beschäftigt. Hier, beispielsweise in Ingenieur- und Planungsbüros, werden deutlich geringere Gehälter gezahlt als in Branchen des Verarbeitenden Gewerbes wie etwa dem Fahrzeugbau oder dem Maschinen- und Anlagenbau. Ein Grund für Gehaltsunterschiede zwischen männlichen und weiblichen Ingenieuren kann somit die Branchenzugehörigkeit sein.

Erwerbstätige Ingenieurinnen arbeiten außerdem deutlich seltener in einem traditionellen Ingenieurberuf als männliche Ingenieure. Die Mehrheit der Ingenieurinnen ist in anderen Berufen tätig, zum Beispiel als Unternehmensberaterin, IT-Spezialistin oder einem Lehrberuf.

Die aktuelle Ausgabe des Ingenieurmonitors steht als kostenloser Download zur Verfügung.

(VDI/ml)