Foto- und Imagingmarkt: Weltweit seit Jahren auf extrem hohem Niveau

Nachdem der weltweite Foto- und Imagingmarkt im Krisenjahr 2009 seit über zehn Jahren erstmals einen leichten Rückgang ver­zeich­nen musste, stehen die Prognosen nach Angaben des Photo­indus­trie-Ver­ban­des für 2010 weltweit wieder klar auf Wachstum. Dabei befindet sich der globale Foto- und Imagingmarkt schon seit Jahren auf einem extrem hohen Niveau. Zu verdanken sei das der Digi­ta­li­sierung, so der Verband. Nach den ersten drei Monaten des lau­fen­den Jahres dürfe – bei zurückhaltenden Prognosen für 2010 – von 133 Millionen verkauften Kameras weltweit ausgegangen werden, prognostiziert der Vorsitzende des Photoindustrie-Verbandes, Christoph Thomas (s. Bild).

Dies entspricht einem Plus von 2 % gegenüber 2009. Trifft die Prognose zu, läge der Absatz an Kameras am Jahresende auf einem in der Tat extrem hohen Niveau.

Die Chancen dazu stehen ausgesprochen gut: Spiegelreflexkameras und Systemkameras mit Wechseloptik stehen weltweit in der Gunst der Verbraucher und dürften 2010 nach Stückzahlen mindestens 10 % ausmachen. Laut Thomas wurden noch nie weltweit so viele Kameras mit Wechselobjektiven verkauft, wie derzeit.

Die Lust der Verbraucher, ihr Fotoequipment weiter zu professionalisieren, ziehe zusätzliche Käufe, auch im Zubehörgeschäft bei Wechselobjektiven, Blitzgeräten, Stativen und Kamerataschen, nach sich. Analog zum anhaltenden Boom und dem weiter steigenden Absatz an Spiegelreflexkameras beziehungsweise Systemkameras mit Wechseloptik seien hier weltweit Absatzsteigerungen im zum Teil zweistelligen Prozentbereich auszumachen, so Thomas weiter.

Erfreulich sei zudem nicht nur die Mengen-, sondern außerdem die Wertentwicklung. Hochpreisige Produkte lagen laut Verband in Deutschland, aber auch in anderen Ländern 2009 in der Gunst der Verbraucher. Dieser Trend scheint sich auch 2010 fortzusetzen. Die Branche registriert außerdem eine zunehmende Preisstabilität in vielen Foto- und Imagingbereichen.

In über 66 % der westeuropäischen Haushalte befindet sich inzwischen mindestens eine Digitalkamera, in Japan sind es 67 % und in den USA 75 %. Dabei haben – anders als zu Zeiten der Analogtechnik – heute mehrere Familienmitglieder eine Kamera.

Enormes Wachstumspotenzial für die Foto- und Imagingbranche liegt laut Verband in Osteuropa, denn hier befindet sich nur in 30 % der Haushalte eine Kamera.

Thomas weist noch auf eine weitere Änderung des Verbraucherverhaltens hin: War früher eine Kamera und das Equipment für viele eine Anschaffung für das ganze Leben, erfolgt seit der Digitalisierung alle drei bis fünf Jahre eine Neuanschaffung. Die Ursache liegt in der schnellen Erweiterung und Verbesserung der Technik: Verbraucher möchten von den neuen Techniken, wie HD, Touchscreen, GPS und beispielsweise 3D, profitieren und ihre Ausrüstungen professionalisieren.

Christoph Thomas warnt davor, sich angesichts der guten Entwicklung nun zurückzulehnen. Vielmehr bestehe die Aufgabe der Branche darin, zu kommunizieren, was mit Foto und Imaging heute alles möglich ist. Eine gute Gelegenheit dazu sei die im Herbst stattfindende Photokina 2010 mit ihren voraussichtlich über 1300 Ausstellern, empfiehlt Thomas abschließend.

(Photoindustrie-Verband/ml)