Der Schuldenberg Deutschlands und die Euro-Krise schlagen nach Angaben der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) den Konsumenten auf den Magen. Sowohl die Konjunktur- als auch die Einkommenserwartung mussten deutliche Einbußen hinnehmen. Die Anschaffungsneigung erlitt dagegen nur vergleichsweise geringe Verluste. Der Gesamtindikator für das Konsumklima prognostiziert nach (revidiert) 3,7 Punkten im Mai für Juni dieses Jahres einen Wert von nur noch 3,5 Zählern.
Die positive Entwicklung der Konjunkturaussichten der deutschen Verbraucher, die noch im April für ein deutliches Plus gesorgt hat, setzt sich im Mai nicht fort. Der Indikator büßt mit einem Minus von 18,6 Punkten die Gewinne aus dem Vormonat wieder ein. Aktuell weist er 3,9 Zähler auf.
Hatte die Einkommenserwartung im vergangenen Monat noch den höchsten Wert seit 2001 zu verzeichnen, so muss sie im Mai wieder Einbußen hinnehmen. Mit einem Minus von 11,5 Punkten verliert der Indikator rund die Hälfte seiner Zuwächse aus dem Vormonat. Er weist nun 23,7 Zähler auf und liegt damit immer noch rund 33 Punkte über dem entsprechenden Vorjahreswert.
Der leicht rückläufige Trend der Anschaffungsneigung setzt sich auch im Mai fort. Der Indikator verliert 3,5 Punkte und weist aktuell 18,1 Zähler auf. Dies ist der vierte Rückgang in Folge. Dennoch kann man das Niveau noch als zufriedenstellend bezeichnen, was auch der Vorjahresvergleich mit einem Plus von 5,6 Punkten belegt.
Der Gesamtindikator für das Konsumklima prognostiziert für Juni 2010 einen Wert von 3,5 Punkten nach revidiert 3,7 Zählern im Mai. Damit hat das Konsumklima im Frühsommer wieder einen leichten Dämpfer erhalten. Die Diskussionen um Griechenland und den Euro haben die positiven Aspekte der wirtschaftlichen Entwicklung Deutschlands, wie den überaus robusten Arbeitsmarkt sowie das im ersten Quartal gestiegene Bruttoinlandsproduktüberlagert.
Sollten sich die Diskussionen um die Stabilität des Euro und die Staatsschulden in absehbarer Zeit legen, bestehen nach Meinung der Nürnberger Konsumforscher gute Aussichten, dass die günstigen Rahmenbedingungen wieder mehr in den Vordergrund rücken. Dann werde sich auch der Konsum, trotz der krisenbedingten Herausforderungen, stabilisieren können, glaubt das Institut. Dies werde jedoch nichts daran ändern, dass der Export in diesem Jahr wieder die Hauptlast der wirtschaftlichen Entwicklung tragen muss.
(GfK/ml)
Die genannten Ergebnisse sind ein Auszug aus der Studie “GfK-Konsumklima MAXX” und basieren auf monatlich rund 2000 Verbraucherinterviews. Die GfK-Konsumklimastudie wird seit 1980 erhoben.