Studie zum Internet am Arbeitsplatz: Nur in jedem vierten Unternehmen herrscht Surfverbot

Die private Nutzung von technischen Mitteln des Unternehmens ist immer wieder ein Stein des Anstoßes und nicht selten sogar Anlass für fristlose Entlassungen. Gilt das auch für moderne Kommunikationstechnik? Das untersuchte das Marktforschungsinstitut TNS-Emnid im Auftrag von PricewaterhouseCoopers (PwC) mit einer Umfrage. Ergebnis: In großen Unternehmen sind E-Mail und Internet am Büroarbeitsplatz längst so selbstverständlich wie der Telefonanschluss. Die meisten der deutschen Großunternehmen tolerieren deshalb die gelegentliche private Nutzung von E-Mail und Internet durch die Mitarbeiter.

Nur in jedem vierten Betrieb sind Privattelefonate über den Firmenanschluss ebenso verboten wie das Aufrufen von Internet-Seiten, die für die Arbeit nicht unmittelbar relevant sind. Besonders strikt sind laut Umfrage die ausschließlich in Deutschland aktiven Unternehmen, von denen 40 % jede private Nutzung von Computer und Telefon untersagen. Die große Mehrheit der Betriebe zeigte sich jedoch großzügiger. In 20 % der Unternehmen dürfen die Beschäftigten Internet und Telefon ohne Einschränkungen nutzen. Knapp jeder zweite Arbeitgeber (48 %) gestattet zwar private E-Mails oder Telefonate, stellt aber Regeln für die nicht-dienstliche Nutzung auf.

„Problematisch ist allerdings, dass diese Verhaltensregeln in jedem vierten Unternehmen nur mündlich oder durch ‚betriebliche Übung‘ weitergegeben werden,“ warnt Birthe Görtz, Datenschutzexpertin bei PwC. Sie rät: Um arbeits- und haftungsrechtliche Auseinandersetzungen von vornherein zu vermeiden, sollten die Arbeitgeber klare Regeln für die private Nutzung in einer Dienstanweisung oder Betriebsvereinbarung schriftlich niederlegen. Das gelte besonders für die Unternehmen, in denen der Umgang mit Telefon und Internet überhaupt nicht reglementiert und damit weder ausdrücklich erlaubt noch verboten ist. Zu diesen Unternehmen zählt immerhin jedes zehnte kleinere Großunternehmen (Jahresumsatz unter 500 Millionen Euro).

An der Umfrage beteiligten sich 230 Datenschutzbeauftragte der 1000 größten deutschen Unternehmen. Weitere Informationen bietet die Studie Daten – schützen! Datenschutz und Datensicherheit der deutschen Wirtschaft 2010. Sie wird auf Bestellung kostenfrei zugesandt.

(PwC/ml)