Zinspolitik: Euro-Leitzins trotz Griechenland-Krise bei 1,00 Prozent

Heute verkündete Claude Trichet, der Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB), in Lissabon den Beschluss des EZB-Rats, den sogenannten Leitzins (Zinssatz für die Haupt­re­fi­nan­zierungs­ge­schäfte) sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität unverändert bei 1,00 %, 1,75 % bzw. 0,25 % zu belassen. Wie die letzten Monate auch sehe die EZB kein Inflationsrisiko, das eine Zinsanhebung rechtfertigen würde. Ebenfalls bereits Routine war der Appell Trichets an die Staaten, zu sparen.

Auf der Pressekonferenz im Anschluss der Zinsbekanntgabe bewegte die meisten Journalisten allerdings weniger das Thema Zinsentwicklung, als vielmehr der überraschende Entschluss der EZB vor wenigen Tagen, nun doch griechische Ramschanleihen zu akzeptieren. Fragen der Journalisten, ob die EZB – falls sich keine anderen Investoren finden werden – derartige minderwertige Staatsanleihen in Zukunft auch direkt zu kaufen beabsichtige, blieben inhaltlich unbeantwortet.

(EZB/ml)