Derzeit arbeiten in der deutschen ITK-Branche rund 846.000 Menschen. Damit ist die noch relativ junge IT- und Telekommunikationsbranche nach dem Maschinen- und Anlagenbau bereits der zweitgrößte Arbeitgeber in der deutschen Industrie. Der Branchenverband BITKOM geht jedoch davon aus, dass die Branche weiter wachsen wird. So müssen in den nächsten Jahren zahlreiche Infrastrukturen durch IT intelligent gemacht werden, darunter Verkehrssysteme und Energienetze. Das lasse den Bedarf an Spezialisten enorm wachsen.
Mit 599.000 die meisten Mitarbeiter sind im Bereich Informationstechnik tätig. In der Telekommunikation arbeiten 236.000 Menschen, die digitale Unterhaltungselektronik zählt 11.000 Beschäftigte. Bereits 2010 wird der Arbeitsmarkt in der ITK-Branche voraussichtlich leicht wachsen. So wollen laut einer aktuellen Umfrage des Branchenverbands 53 % der deutschen ITK-Unternehmen ihr Personal verstärken, 30 % möchten es auf dem aktuellen Niveau halten und lediglich 17 % müssen Arbeitsplätze reduzieren. „Neue Mitarbeiter werden vor allem in den Bereichen Software und IT-Services gesucht“, erläutert BITKOM-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer.
Derzeit gibt es rund 20.000 offene Stellen in der ITK-Branche. Jedes dritte IT-Unternehmen gibt an, dass der Fachkräftemangel seine Geschäftstätigkeit bremst. Laut einer Studie im Auftrag der EU-Kommission wird die Nachfrage nach IT-Experten in Deutschland in den kommenden Jahren beständig über dem Angebot liegen. „Der Expertenmangel hat strukturelle Gründe, die mit mehr Nachdruck angegangen werden müssen“, warnt Scheer. Im Zentrum stünden die Modernisierung des Bildungssystems, die Steigerung des Frauenanteils in der Branche und eine aktive Zuwanderungspolitik.