GfK-Konsumklimastudie: Trotz Sparpaket (noch) Lust auf Konsum

Das Konsumklima werde sich – nach seinem kleinen Rückgang im vergangenen Monat – im Juli wieder stabil zeigen, glauben die Konsumforscher der GfK in Nürnberg. Sie melden sogar eine aktuell wieder steigende Konsum­neigung der Verbraucher. Allerdings verunsichere die Diskussionen um steigende finanzielle Belastungen im Rahmen des anstehenden Sparpakets die Verbraucher zunehmend.Daran ändern nach Meinung der Experten auch positive Meldungen zu Konjunktur und Arbeitsmarkt wenig. Entsprechend muss die Einkommenserwartung im Juni deutliche Einbußen hinnehmen. Der Gesamtindikator prognostiziert für Juli 3,5 Punkte, also den gleichen Wert wie bereits im letzten Monat für Juni.

Nach dem deutlichen Rückgang im Vormonat konnte sich die Konjunkturerwartung im Juni wieder stabilisieren. Der Indikator gewann 1,6 Punkte hinzu und weist nun 5,5 Zähler auf. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum beträgt das Plus gut 28 Zähler.

In Bezug auf ihre persönliche Einkommenserwartung sind die Bürger laut GfK deutlich pessimistischer. Dieser Index muss bereits zum zweiten Mal in Folge kräftige Einbußen hinnehmen. Mit einem Minus von 15,5 Punkten sind die Verluste im Juni sogar noch etwas höher als im Vormonat. Aktuell werden 8,2 Punkte für den Einkommensindikator gemessen. Damit liegt er jedoch immer noch 11,5 Zähler über seinem entsprechenden Vorjahresstand.

Nach vier Rückgängen in Folge konnte die Anschaffungsneigung im Juni dieses Jahres wieder zulegen. Nach einem Plus von 12,3 Punkten weist der Indikator aktuell 30,4 Zähler auf. Dies ist der höchste Wert seit September 2009.

Der Gesamtindikator prognostiziert für Juli 2010 einen Wert von 3,5 Punkten nach ebenfalls 3,5 Zählern im Juni. Nach dem kleinen Dämpfer im vergangenen Monat konnte sich das Konsumklima nun wieder stabilisieren. Der weitere Verlauf wird vor allem davon abhängen, inwiefern die derzeit günstigen Rahmenbedingungen – z. B. die positive Konjunktur- und Arbeitsmarktentwicklung – wieder an Bedeutung gewinnen. Dazu wird es notwendig sein, dass den ausgiebigen Diskussionen um die Staatsschulden sowie die Stabilität des Euro nun Taten folgen. Damit würde auch deutlich werden, dass die Politik gewillt und in der Lage ist, das Heft des Handelns wieder zu übernehmen. Dies wäre ein gutes Signal an Unternehmen und Konsumenten und würde deren Planungssicherheit erhöhen.

(GfK/ml)

Die genannten Ergebnisse sind ein Auszug aus der Studie “GfK-Konsumklima MAXX” und basieren auf monatlich rund 2000 Verbraucherinterviews. Die GfK-Konsumklimastudie wird seit 1980 erhoben.