Die Kredithürde für die gewerbliche Wirtschaft Deutschlands ist nach Angaben des Münchner ifo Instituts im Juni ein weiteres Mal gesunken. Bereits seit einem halben Jahr lockern damit die Banken Monat für Monat die Zügel bei der Kreditvergabe. Im Juni klagen 34,0 % der befragten Unternehmen über eine restriktive Kreditversorgung durch die Banken. Im Vormonat waren es 35,6 %. Wie bereits im vergangenen Monat ist die Kredithürde im Juni über alle Wirtschaftsbereiche hinweg gefallen – im verarbeitenden Gewerbe, im Bauhauptgewerbe und im Handel.
Am stärksten profitierten im Juni die großen Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes von der Lockerung der Banken. Mit 39,5 % liegt die Kredithürde für sie aktuell 1,8 Prozentpunkte unter dem Vormonatswert. Bei den mittelgroßen Unternehmen scheint sich in den Kreditverhandlungen mit den Banken gegenüber dem Vormonat nichts verändert zu haben, sie klagen unverändert häufig (32,9 %). Für die kleinen Industrieunternehmen hat die Hürde geringfügig um 0,2 Prozentpunkte auf 35,7 % abgenommen.
Im Bauhauptgewerbe berichten die Befragungsteilnehmer ebenfalls von einem etwas weniger schwierigen Zugang zu Krediten als bislang. Die Kredithürde ist um 0,6 Prozentpunkte auf 40,3 % gesunken. Am deutlichsten hat sich die Kreditsituation dieses Mal im Handel verbessert. Bei den befragten Handelsunternehmen hat der Anteil der Klagen über restriktive Banken um 3 Prozentpunkte auf 30,0 % abgenommen.