Der Index der Einfuhrpreise lag im Juni 2010 um 9,1 % über dem vom Juni 2009. Einen derart starken Anstieg gab es seit November 2000 nicht mehr. Von Mai 2010 bis Juni 2010 stieg der Einfuhrpreisindex um 0,9 %. Auch der Index der Ausfuhrpreise notierte mit einem Plus von 3,9 % deutlich über dem Index vom Juni 2009. Eine höhere Steigerung der Exportpreise innerhalb eines Jahres erlebte Deutschland zuletzt im Oktober 2000. Bezogen auf den Vormonat Mai 2010 legte der Ausfuhrpreisindex im Juni um 0,4 % zu.
Der Anstieg der Einfuhrpreise im Juni 2010 ist vor allem auf die höheren Energiepreise zurückzuführen (+23,8 % gegenüber Juni 2009; +3,8 % gegenüber Mai 2010). Rohöl verteuerte sich gegenüber Juni 2009 um 30,6 % (+4,3 % gegenüber Mai 2010). Mineralölerzeugnisse wurden um 30,1 % (+ 1,0 % gegenüber Mai 2010) teurer. Die Preise für Erdgas waren im Juni 2010 um 13,5 % höher als im Juni 2009; im Vergleich zum Mai 2010 stiegen sie um 4,7 %.
Der Einfuhrpreisindex ohne Erdöl und Mineralölerzeugnisse lag im Juni 2010 um 6,8 % über dem Stand von Juni 2009 (+ 0,7 % gegenüber Mai 2010).
Bei den Rohstoffen waren importierte Nicht-Eisen-Metallerze im Juni 2010 um 41,1 % teurer als im Juni 2009 (-1,5 % gegenüber Mai 2010). Die Preise von Nicht-Eisen-Metallen und deren Halbzeug erhöhten sich im Vergleich zum Juni 2009 um 35,0 % (-0,6 % gegenüber Mai 2010). Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen lagen im Juni 2010 um 32,4 % über dem Preisniveau des Vorjahres (-0,1 % im Vergleich zu Mai 2010). Für Eisenerz mussten deutsche Importeure 38,9 % mehr zahlen als im Juni 2009. Im Vergleich zu Mai 2010 stiegen die Preise für Eisenerz mit +18,1 % deutlich.
Im Nahrungsmittelsektor wurde Rohkaffee im Juni 2010 im Vergleich zum Juni 2009 um 32,8 % teurer eingeführt (+12,7 % gegenüber Mai 2010). Die Preise für importierte Milch und Milcherzeugnisse stiegen gegenüber Juni 2009 um 13,6 % (+3,2 % gegenüber Mai 2010). Getreide war im Vorjahresvergleich um 1,0 % teurer (+5,3 % gegenüber Mai 2010).