Im zweiten Quartal 2010 ist die Stimmung der Dienstleister der Informationsgesellschaft im Vergleich zum ersten Quartal 2010 deutlich gestiegen. Das zeigt eine gemeinsame Konjunkturumfrage des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und des Verbands der Vereine Creditreform. Ursache für die bessere Stimmung ist vor allem eine positivere Bewertung der aktuellen Geschäftslage durch die Dienstleistungsunternehmen. Aber auch die Geschäftserwartungen für das dritte Quartal 2010 sind gestiegen. Vor allem die Unternehmensberater, die technischen Berater und Planer und die Unternehmen der Branche Forschung und Entwicklung sind die treibende Kraft dieser Entwicklung.
Der Stimmungsindikator stieg im zweiten Quartal 2010 um 7,8 Punkte. Er liegt nun bei einem Wert von 63,3. Der Teilindikator, der die Bewertung der aktuellen Geschäftslage wiedergibt, stand im zweiten Quartal 2010 bei 60,1 Punkten, während er im ersten Quartal mit 49,8 Punkten noch unter der kritischen Marke von 50 Punkten lag. Ein Wert des Indikators über 50 Punkten signalisiert eine Verbesserung der konjunkturellen Stimmung gegenüber dem Vorquartal. Der starke Anstieg des Teilindikators zeigt, dass die wissensintensiven Dienstleister die Wirtschaftskrise überstanden haben. Der Teilindikator Geschäftserwartungen legte ebenfalls um 4,7 Punkte zu. Er erreichte damit einen Wert von 66,6 Punkten.
Der Wirtschaftszweig Dienstleister der Informationsgesellschaft umfasst sowohl die IKT-Dienstleister als auch die wissensintensiven Dienstleister. Bei den IKT-Dienstleistern, also den Softwareunternehmen, den IT-Diensten, den IKT-Händlern und den Telekommunikationsdienstleistern, blieb die wirtschaftliche Lage im zweiten Quartal 2010 nahezu unverändert. Der Stimmungsindikator für diese Teilbranche stieg lediglich um 0,9 Punkte und erreichte damit einen Wert von 58,9 Punkten. Die beiden Teilindikatoren, die jeweils die Bewertung der Geschäftslage und der Geschäftserwartungen widerspiegeln, verzeichneten einen ähnlich leichten Anstieg.
Die wirtschaftliche Situation der Unternehmen des gesamten Wirtschaftszweigs Dienstleister der Informationsgesellschaft hat sich im zweiten Quartal 2010 leicht verbessert. Der ZEW-Indikator Dienstleister der Informationsgesellschaft (ZEW-IDI) ist im Vergleich zum ersten Quartal 2010 um 3,7 Punkte gestiegen. Der IDI-Teilindikator, der die Bewertung der Geschäftslage für das zweite Quartal 2010 wiedergibt, stieg um 4,9 Punkte auf einen Wert von 57 Punkten. Der IDI-Teilindikator, der die Einschätzung der Geschäftserwartungen widerspiegelt, nahm im zweiten Quartal 2010 um 2,4 Punkte zu, und erreichte einen Wert von 65 Punkten. Das ist der höchste Wert seit Beginn der Wirtschaftskrise.
Ein Überblick über die ZEW-/Creditreform-Konjunkturumfrage ist in Form eines Branchenreports im Internet abrufbar.
Anmerkung: Der Wirtschaftszweig Dienstleister der Informationsgesellschaft setzt sich zusammen aus Informations- und Kommunikationstechnologie- (IKT-) Dienstleistern (Unternehmen der Branchen Software und IT-Dienste, IKT-Fachhandel sowie Telekommunikationsdienste) und wissensintensiven Dienstleistern (Unternehmen der Branchen Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung, Unternehmensberatung, Architekturbüros, technische Beratung und Planung, Forschung und Entwicklung sowie Werbung).