Die Krise hat den Unternehmen deutlich vor Augen geführt, dass eine solide Liquiditätsplanung notwendig ist. Das geht aus einer Umfrage hervor, die der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) heute in Berlin vorstellte. Jetzt in der Nachkrisenphase könnten sich nämlich bisherige Versäumnisse für manche mittelständische Betriebe als tödlich erweisen, da einerseits die Liquiditätspolster der Betriebe in der Krise aufgezehrt wurden, andererseits viele Betriebe jetzt in Vorleistung gehen müssen, wollen sie am Aufschwung teilhaben. Je länger diese Situation anhalte, desto mehr Betrieben stelle sich als Folge die Existenzfrage, warnt Volker Treier, Chefvolkswirt des DIHK.
Nicht einmal jedes zweite Unternehmen kann laut der Studie Liquiditätsplanung optimieren des DIHK seinen Liquiditätsbedarf derzeit aus dem Cash Flow decken – in der DIHK-Erhebung sahen sich nur 47 % der Befragten dazu in der Lage. Viele Firmen (48 %) greifen deshalb zur Finanzierung ganz oder zumindest teilweise auf bestehende Kreditlinien zurück. 18 % der Unternehmen müssen neue Betriebsmittelkredite aufnehmen und dabei oft verschlechterte Konditionen in Kauf nehmen.
Wer keine oder nur zu sehr schlechten Konditionen Kredite bekommt, dem bleibt oft nichts anderes übrig, als auf Reserven zurückzugreifen. 21 % der befragten Firmen finanzieren sich derzeit aus ihrem Kapitalstock; 22 % müssen sogar private Rücklagen einsetzen – in beiden Fällen kann ein weiterer Mittelschwund existenzbedrohend werden.
Aber die Unternehmen haben aus der Krise gelernt. 58 % sind nach eigenen Angaben bei der Liquiditätsplanung gut aufgestellt. 42 % geben zwar an, noch nicht über ein fundiertes Liquiditätsmanagement zu verfügen, mehr als die Hälfte dieser Firmen plant jedoch ebenfalls die Einführung entsprechender Maßnahmen.
Die Studie Liquiditätsplanung optimieren steht als kostenloser Download im Internet bereit.