Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin warnt, der Frauenanteil unter den Führungskräften der deutschen Privatwirtschaft stagniere. Auch verdienten Frauen als Führungskräfte im Schnitt 28 % weniger als ihre männlichen Kollegen. Die Warnung kann nicht ernst genug genommen werden, denn sie entspringt einer breit angelegten Analyse des Instituts auf der Basis des hochseriösen Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) und auf Sondererhebungen. Die Studie mit dem Titel Führungskräfte-Monitor 2010 moniert weiter, dass in den Spitzenpositionen der großen Unternehmen Frauen nach wie vor kaum vertreten seien.
DIW-Expertin Elke Holst klagt: „Die Frauen haben zwar bei der Qualifikation aufgeholt, treten aber auf der Stelle.“ Auch DIW-Präsident Prof. Dr. Klaus Zimmermann ist mit dieser Entwicklung höchst unzufrieden. Diese Stagnation sei nicht nur ungerecht, sondern auch schlecht für die Wirtschaft, denn „jede Frau, die beruflich nicht in die Position kommt, für die sie qualifiziert ist, kostet uns Wachstum.“ Vor allem die Familienbildung und die Segregation auf dem Arbeitsmarkt wirkten sich laut DIW negativ auf die Karrierechancen von Frauen aus. Wischenschaftlerin Elke Holst hält verbindliche Zielgrößen zur Erhöhung des Frauenanteils im Management für unerlässlich.
Die Studie Führungskräfte-Monitor 2010 steht als kostenloser Download online zur Verfügung.