Das Handwerk beschäftigt in Deutschland rund fünf Millionen Menschen – so viele, wie kaum ein anderer Wirtschaftszweig. Und dennoch wird das Handwerk gerade von jungen Menschen kaum beachtet. Das spüren die Handwerksbetriebe vor allem, wenn es um Bewerber für die Ausbildung geht. Dann zeigt sich: Es gibt nicht genügend ausreichend qualifizierte Bewerber. Wir sprachen darüber mit Stephan Schwarz, dem Präsidenten der Berliner Handwerkskammer. Er sorgte im März bundesweit für Schlagzeilen, als er bei Maybrit Illner im ZDF über seine Erfahrungen mit Bewerbern und seine Schwierigkeiten sprach, offene Stellen zu besetzen.
Schwarz, dessen eigener Handwerksbetrieb GRG Services Berlin mehrfach für Qualität ausgezeichnet wurde, fordert vor allem bessere Startbedingungen für junge Menschen zu Beginn der Ausbildung. Dieser Aufgabe müssen sich seiner Meinung nach Schule und Wirtschaft gemeinsam stellen.
Wir fragten den Berliner Unternehmer auch, was er von der aktuellen Werbekampagne des Handwerks für mehr und besseren Nachwuchs hält. Er verriet uns, sein persönlicher Lieblingsspruch aus der Kampagne laute: „Das Handwerk, die Wirtschaftsmacht von nebenan“. Dieses Werbemotiv mache genau die beiden Stärken des Handwerks deutlich: Seine gewaltig wirtschaftliche Bedeutung einerseits und das Familiäre andererseits, das das Handwerk so grundlegend von der Industrie und anderen Wirtschaftsbereichen unterscheide.
Nächste Woche erzählt uns Stephan Schwarz in einem zweiten Teil des Interviews, wie er ganz konkret geeigneten Nachwuchs für den eigenen Betrieb sucht, aber auch wie er seinen eigenen Betrieb wirtschaftlich zum Erfolg führt.
(ml)