Fast vier Milliarden Besuche – sogenannte Visits – verzeichneten nach Angaben des Branchenverbands BITKOM die zwanzig beliebtesten deutschen Online-Nachrichtenportale im ersten Halbjahr 2010. Das entspricht einer Steigerung um 29 % bzw. 900 Millionen Besuche. Positiv an dieser Entwicklung ist vor allem, dass diese Entwicklung den steigenden Stellenwert seriöser journalistischer Nachrichtenquellen im Internet belegt.
„Offenbar ist die Grenze für Nachrichtenportale im Internet nach oben weiterhin offen“, vermutet auch BITKOM-Vizepräsident Achim Berg und zieht daraus den Schluss: „Zuverlässige Informationen sind ein begehrtes Gut im World Wide Web.“
Für die Medienbetreiber bedeutet diese Entwicklung zudem ein Stück Hoffnung auf noch immer funktionierende Geschäftsmodelle: Nachrichtenportale gehören dem Marktforschungsinstitut Thomson Media Control zufolge zu den lukrativsten Werbeträgern im Internet. Im ersten Halbjahr 2010 haben sie in Deutschland 214 Millionen Euro umgesetzt.
Insgesamt sind elf Webausgaben von Tages- und Wochenzeitungen in den Top 20 vertreten. Sie kommen zusammen auf rund 2,57 Milliarden Visits, was einem durchschnittlichen Wachstum von 23 % entspricht. Bild.de schiebt sich mit 826 Millionen Besuchen vor Spiegel Online mit 766 Millionen Besuchen auf Platz 1. Bild.de verbessert sich damit um 52 %, Spiegel Online um 2,6 %. Auf Platz 3 der Top 20 landet wie im Vorjahr Chip Online mit 296 Millionen Visits, was einer Steigerung von 22 % entspricht. Den stärksten Zuwachs konnte n24-Online mit 545 % verbuchen. Den größten Rückgang mit 23 % musste dagegen PC-Welt.de hinnehmen. Das Computerportal kommt nunmehr auf 127 Millionen Besuche.
Für dieses Ranking wurden nur Angebote als Nachrichtenportale definiert, die ausschließlich und tagesaktuell über Politik-, Wirtschafts-, Sport- oder Fachthemen berichten. Die BITKOM-Erhebung zur Anzahl der Besuche berücksichtigt sämtliche Seiten, die sich von der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) prüfen lassen. Die Umsatzangaben von TMC beschreiben den Nettoumsatz mit grafischen Werbemitteln wie Bannern, Pop-ups und Streaming Ads. Der Unterschied zwischen Brutto- und Nettoumsatz stellt den Unterschied zwischen formell ausgewiesenen und tatsächlich gezahlten Anzeigenpreisen dar.