Die Kredithürde für die gewerbliche Wirtschaft Deutschlands ist im Juli den siebten Monat in Folge gesunken, gab heute das Münchner ifo Institut bekannt. Entsprechend einer Umfrage des Instituts klagen aktuell nur 31,6 % der befragten Unternehmen über eine restriktive Kreditvergabe durch die Banken. Im Vormonat waren es noch 34,0 %. Auf dem Höhepunkt vor einem Jahr erfuhren 45,1 % der Unternehmen eine Ablehnung. Seitdem verbesserte sich die Situation um 13,5 Prozentpunkte. Von der Entspannung profitieren im Juli vor allem kleine Unternehmen.
Die konjunkturelle Erholung in Deutschland wird nach Meinung der ifo-Experten von der Kreditpolitik der Banken momentan kaum gebremst. Die Kredithürde ist im Juli – wie bereits im vergangenen Monat – sowohl im verarbeitenden Gewerbe als auch im Bauhauptgewerbe und im Handel gesunken. Im verarbeitenden Gewerbe nahmen die Klagen über eine zurückhaltende Kreditvergabepraxis der Banken in allen Unternehmensgrößenklassen ab.
Die Kredithürde sinkt für die großen Industriefirmen um 2,8 Prozentpunkte auf 36,7 % und für die mittelgroßen Unternehmen um 2,9 Prozentpunkte auf 30,0 %. Am stärksten nimmt sie für die kleinen Firmen ab. Bei ihnen fällt sie um 5,2 Prozentpunkte auf aktuell 30,5 %.
Im Bauhauptgewerbe bewerten 38,2 % der Befragungsteilnehmer den Kreditzugang als schwierig. Das sind 2,1 Prozentpunkte weniger als im Juni. Bei den Handelsunternehmen hat die Kredithürde um 1,5 Prozentpunkte auf 28,5 % nachgegeben.