Noch herrscht eitel Sonnenschein, oder etwas nüchterner ausgedrückt: Positive Zahlen aus der Industrie belegen eine erfreuliche Entwicklung der deutschen Wirtschaft im zweiten Quartal 2010. Passend dazu fiel die Lageeinschätzung der vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) befragten Finanzmarktexperten besser aus, als im letzten Quartal. Der Teilindex notiert sogar erstmals seit Juli 2008 wieder im positiven Bereich. Der Blick auf die Zukunft hat sich jedoch im Gegensatz dazu deutlich eingetrübt. Am Horizont ziehen erste Wolken auf.
Während die Bewertung der aktuellen konjunkturellen Lage für Deutschland im Juli erneut deutlich besser ausfiel als im Vormonat – der entsprechende Indikator stieg um 22,5 Punkte auf 14,6 Punkte – sind die Konjunkturerwartungen für Deutschland im Juli 2010 um 7,5 Punkte gefallen und liegen nun bei 21,2 Punkten (nach 28,7 Punkten im Vormonat). Mit diesem Wert befinden sie sich erstmals wieder unter ihrem historischen Mittelwert von 27,4 Punkten.
Ähnlich sieht die Entwicklung für die Eurozone aus: Einerseits verbesserte sich der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum um 14,3 auf minus 26,5 Punkte. Andererseits sind die Konjunkturerwartungen für die Eurozone im Juli um 8,1 Punkte gegenüber dem Vormonat gefallen und liegen nun bei 10,7 Punkten.