Die Auftragseingänge in der Industrie nahmen im Juni gegenüber dem Vormonat preis- und saisonbereinigt um 3,2 % zu. Das lassen erste Auswertungen der Deutschen Bundesbank und des Statistischen Bundesamts vermuten. Im Vormonat war die Nachfrage noch um 0,1% leicht zurückgegangen. Überdurchschnittlich stark wuchs der Anteil der Großaufträge. Auffallend hoch ist vor allem die Nachfrage aus dem Ausland im Bereich des Sonstigen Fahrzeugbaus.
Nicht zuletzt deshalb nahmen die Bestellungen im Bereich Investitionsgüter um satte 6,4 % zu, während die Auftragseingänge bei den Vorleistungsgüterproduzenten um 0,8 % zurückgingen. Die Hersteller von Konsumgütern verbuchten ein Auftragsplus von 0,9 %. Die Inlandsnachfrage nach industriellen Erzeugnissen erhöhte sich zuletzt leicht um 0,3 %. Die Auslandsbestellungen legten gestützt durch Großaufträge kräftig um 5,7 % zu.
Im Zweimonatsvergleich (Mai/Juni gegenüber März/April) ist das Auftragsvolumen in der Industrie mit saisonbereinigt +3,2 % weiter deutlich auf Wachstumskurs. Der Stand des ersten Quartals wurde im zweiten Vierteljahr sogar um 7,7 % überschritten. Die Bestellungen aus dem Inland treffen in der Industrie tendenziell allerdings etwas zögerlicher ein. Im Zweimonatsvergleich legten die Inlandsbestellungen um 1,2 % zu, während sich die Auslandsaufträge weiter deutlich um 5,0 % erhöhten. In den industriellen Hauptgruppen mussten die Vorleistungsgüterproduzenten mit 0,3 % weniger Bestellungen auskommen. Die Produzenten von Investitionsgütern verbuchten ein Auftragsplus von 5,7 %. Die Nachfrage nach Konsumgütern stieg ebenfalls deutlich um 3,6 %.
Ihren Vorjahresstand überschritten die Industrieaufträge im Mai/Juni kalenderbereinigt um 24,9 %. Die Inlandsnachfrage stieg dabei um 20,4 %, die Auslandsbestellungen lagen 28,6 % über dem Vorjahresniveau.
Das Bundeswirtschaftsministerium geht davon aus, dass in nächster Zeit das Bestellvolumen aus dem Inland etwas langsamer steigen wird. Insgesamt habe sich aber die Auftragslage der Unternehmen im zweiten Quartal deutlich verbessert. Damit zeichne sich eine Fortsetzung des Erholungsprozesses in der Industrie ab. Dies werde auch durch die aktuelle Entwicklung der Stimmungsindikatoren unterlegt, so das abschließende Fazit des Ministeriums.