Immer mehr Jugendliche wollen einen Teil ihrer Ausbildung im Ausland absolvieren. Das ist gut so, denn es fördert nicht nur die Karriere der Auszubildenden, es stärkt auch die Stellung der deutschen Unternehmen auf den internationalen Märkten. Das weiß auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) zu schätzen. Es stockt deshalb das europäische Berufsbildungsprogramm Leonardo da Vinci in diesem Jahr um rund drei Millionen Euro auf. Für das nationale Zusatzprogramm LEO + bedeutet das mehr als eine Verdreifachung der Mittel im Vergleich zu 2009.
Dadurch steigt die Zahl der geförderten Auszubildenden 2010 um mehr als 2000. Die Jugendlichen haben die Möglichkeit, drei bis neun Monate in einem ausländischen Betrieb zu verbringen und fachliche, sprachliche und soziale Zusatzqualifikationen zu erwerben.
„Wer die Chance ergreift, Berufserfahrung im Ausland zu sammeln, legt einen wichtigen Grundstein für seine spätere berufliche Laufbahn“, rät Helge Braun, Parlamentarischer Staatsekretär im BMBF. „Hochqualifizierte Fachkräfte mit interdisziplinärem und internationalem Denkvermögen sind heute nicht nur in den großen Konzernen, sondern zunehmend auch in kleinen und mittelständischen Betrieben gefragt.“ Darüber hinaus ermögliche ein Auslandsaufenthalt den Auszubildenden eine berufliche Perspektive über den Standort Deutschland hinaus.
Auch Kammern, Berufsschulen und Betriebe haben den Trend erkannt und bieten immer häufiger schon während der Ausbildung internationale Zusatzqualifikationen an. Für einige dieser Ausbildungsgänge, wie etwa internationales Management oder Europaassistent im Handwerk ist ein Auslandspraktikum Voraussetzung.
Das BMBF fördert darüber hinaus bilaterale Austauschprogramme in der beruflichen Bildung mit Frankreich, Großbritannien, Norwegen und den Niederlanden. Hier erhalten im Jahr 2010 voraussichtlich weitere 2.500 Auszubildende aus Deutschland die Möglichkeit, einen Ausbildungsabschnitt im europäischen Ausland zu absolvieren.