Der zum Jahreswechsel etwas ins Stocken geratene Aufschwung ist wieder in Fahrt gekommen: Im zweiten Vierteljahr 2010 war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) preis-, saison- und kalenderbereinigt um 2,2 % höher als im ersten Vierteljahr. Das teilte das Statistische Bundesamt bereits am letzten Freitag mit. Seit der Wiedervereinigung konnte kein derartiger Wachstumsschub gegenüber dem Vorquartal verzeichnet werden. Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (links im Bild) kommentierte die Entwicklung mit den Worten: „Von einem Wachstumswunder kann man nicht sprechen. Aber wir erleben derzeit einen Aufschwung XL.“
Auch im Vorjahresvergleich hat die Wirtschaftsleistung kräftig zugelegt: Das preisbereinigte BIP stieg im zweiten Quartal 2010 gegenüber dem zweiten Quartal 2009 um 4,1 % (kalenderbereinigt: +3,7 %). Und um das goldene Maß vollzumachen: Sogar das Ergebnis für das erste Quartal 2010 musste nachträglich auf nun +0,5 % gegenüber dem Vorquartal und damit deutlich nach oben korrigiert werden.
Positive Impulse kamen im Vorquartalsvergleich (preis-, saison- und kalenderbereinigt) sowohl aus dem Inland als auch aus dem Ausland. Die Dynamik der Investitionen und des Außenhandels hatten dabei den größten Anteil am Aufschwung; aber auch die privaten und staatlichen Konsumausgaben trugen zum Wachstum des BIP bei.
Die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal 2010 wurde von 40,3 Millionen Erwerbstätigen im Inland erbracht, das waren 72.000 Personen oder 0,2 % mehr als ein Jahr zuvor.
Diese Entwicklung zeige, so Brüderle, dass die Entlastungsmaßnahmen, die zu Jahresbeginn umgesetzt wurden, richtig waren und wirken. Der Bundeswirtschaftsminister betont aber auch, was die deutsche Wirtschaft brauche und sich offenkundig auszahle, sei eine nach vorne gerichtete Wachstumsstrategie, bei der sich der Staat zurücknimmt.
(Statistisches Bundesamt / BMWi / ml)