Die deutsche Industrie ist im Juli noch kräftiger gewachsen als im Vormonat. Sie profitiert von rekordverdächtigen Produktions- und Auftragszuwächsen. Das melden die Experten des Bundesverbands Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME). Der saisonbereinigte Markit/BME-Einkaufsmanager-Index (EMI) kletterte gegenüber dem Vormonat um 2,8 Punkte auf 61,2 Punkte. Das ist nach Verbandsangaben der zweithöchste Wert seit Umfragebeginn im April 1996.
Die Produktion legte laut BME im Juli stärker zu als in den beiden Vormonaten. Der Teilindex Leistung stieg von 60,3 im Juni auf aktuell 63,6 Punkte. Alle drei Industriebereiche erzeugten mehr als im Vormonat. Dabei ließen die Investitions- und Vorleistungsgüterhersteller den Konsumgüterbereich hinter sich. Die Auslandsbestellungen hielten sich mit 56,1 zwar auf hohem Niveau, der entsprechende Index wies jedoch das niedrigste Plus seit fünf Monaten aus. „Verantwortlich hierfür waren der nachlassende Welthandel und die gedämpfte Nachfrage nach Industrieerzeugnissen Made in Germany innerhalb der Eurozone“, kommentierte BME-Hauptgeschäftsführer Dr. Holger Hildebrandt am heutigen Donnerstag die aktuelle EMI-Statistik.
Sowohl Global Player als auch KMU konnten sich nach Angaben des BME mit 63,2 (Juni: 58,1) erneut über ein hohes Plus an Neuaufträgen freuen. Dabei legten nicht nur die Auftragsbestände (Juli: 62,3) rasant zu, auch die Beschäftigtenzahl in den Unternehmen stieg den vierten Monat in Folge so stark wie zuletzt im Mai 2008.
Der Markit/BME Einkaufsmanager-Index (EMI) ist ein monatlicher Frühindikator zur Vorhersage der konjunkturellen Entwicklung in Deutschland und erscheint unter der Schirmherrschaft des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik. Er beruht auf der Befragung von 500 Einkaufsleitern und Geschäftsführern aus der verarbeitenden Industrie in Deutschland.