Hersteller und Handel können sich auch im August über eine stabile, sogar noch etwas gestiegene Konsumlust der Bundesbürger freuen. Der Grund sind die überaus guten Nachrichten zur wirtschaftlichen Entwicklung und die nach wie vor positiven Meldungen vom Arbeitsmarkt. Das meldete heute die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). Vor allem die Konjunktur- und Einkommenserwartungen legten nochmals deutlich zu.
Die Verbraucherstimmung im August wird ganz wesentlich vom starken Anstieg des deutschen Bruttoinlandsproduktes im zweiten Quartal dieses Jahres getrieben. Hinzu kommt der beruhigende Einfluss der sinkenden Arbeitslosenzahlen und des Rückgangs der Kurzarbeit. Dem steht eine gewisse Verunsicherung der Bürger durch die Sparpläne der Regierung und das nahende Ende einer Reihe von Konjunkturprogrammen gegenüber.
Die Konjunkturerwartung entwickelt sich im August daher nicht mehr ganz so dynamisch wie im Juli. Der Indikator verzeichnet aber dennoch einen weiteren deutlichen Anstieg um 9,8 auf 46,6 Punkte. Das bedeutet den höchsten Wert seit August 2007 und im Vergleich zum Vorjahresmonat ein Plus von 54,1 Punkten. Sowohl die Unternehmen als auch die Verbraucher gehen offensichtlich davon aus, dass sich die konjunkturelle Erholung fortsetzt.
Der kräftigen Erholung im Juli folgt im August ein weiterer Anstieg der Einkommenserwartung: Nach 29,1 Punkten im Juli verzeichnet der Indikator im August 36,0 Punkte. Das sind 27,2 Punkte mehr als im Juli 2009. Für die gestiegenen Erwartungen sind drei Faktoren verantwortlich: ein starker Wachstumsoptimismus in der Bevölkerung, eine moderate Inflationsrate und die verbesserte Lage am Arbeitsmarkt.
Die Anschaffungsneigung bleibt nach leichten Verlusten im Vormonat im August stabil bei 27,9 Punkten. Vor einem Jahr lag der Indikator zwar 3,2 Punkte höher, dennoch notiert die Anschaffungsneigung mit dem aktuellen Wert deutlich oberhalb des langjährigen Durchschnittswerts von 0 Punkten. Offensichtlich verhindern die geplanten staatlichen Sparmaßnahmen und die auslaufenden Konjunkturprogramme einen deutlicheren Aufwärtstrend.
Der Gesamtindikator prognostiziert für das Konsumklima im September 2010 einen Wert von 4,1 Punkten nach revidiert 4,0 Punkten im August. Die Zeichen stehen laut GfK derzeit gut, dass die Konsumstimmung in Deutschland einen nachhaltigen Aufwärtstrend erfährt. Bleibt das Umfeld weiterhin so positiv, wird der private Verbrauch in diesem Jahr sein Scherflein zur Erholung der deutschen Wirtschaft beitragen.
(GfK / ml)
Die genannten Ergebnisse sind ein Auszug aus der Studie “GfK-Konsumklima MAXX” und basieren auf monatlich rund 2000 Verbraucherinterviews. Die GfK-Konsumklimastudie wird seit 1980 erhoben.