Die deutschen Hersteller von Kunststoff- und Gummimaschinen führen erneut die Rangliste der Exportnationen an. Im ersten Halbjahr 2010 hat nach Angaben des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) die Nachfrage in allen Absatzregionen stark zugenommen.
Thorsten Kühmann, Geschäftsführer des VDMA – Fachverbandes Kunststoff- und Gummimaschinen zeigt sich von der Entwicklung positiv überrascht: „Die tatsächliche Entwicklung verlief weitaus erfreulicher, als es die Einschätzungen zum Jahresbeginn erwarten ließen.“ Auch bezüglich der Entwicklung des Auftragseingangs im zweiten Halbjahr seien die Fachverbandsmitglieder aller Abnehmerregionen optimistisch.
Obwohl der Welthandel einen drastischen Einbruch erlitt, und die deutschen Exporte stark zurückgingen, konnten sich die deutschen Hersteller im letzten Jahr mit einem Anteil von 24 % an den weltweiten Lieferungen gut behaupten. In den großen Absatzregionen Europa, Amerika und Asien bestritten sie am Ende des Krisenjahres 2009 noch immer große Anteile an den weltweiten Lieferungen.
Der Anteil deutscher Ausrüstungen an den weltweiten Maschinenlieferungen an europäische Verarbeiterkunden lag bei 31 %, in den Nicht-EU-Ländern waren es sogar 39 %.
In Asien kamen knapp 24 % aller 2009 gekauften Maschinen aus deutscher Produktion. Damit war der Anteil deutscher Lieferungen größer als jener des bisherigen Spitzenreiters Japan. Im Nahen und Mittleren Osten (29 %) sowie in Zentral- und Südasien (25 %) liegen die deutschen Anbieter an erster Stelle; hingegen hat Japan auf den ASEAN-Märkten (einem Verband zehn südostasiatischer Staaten) deutlich und in Fernost knapp die Nase vorn.
Auch auf dem amerikanischen Kontinent sind deutsche Maschinen sehr gefragt. In Nordamerika liegt ihr Anteil an den weltweiten Lieferungen bei 26 %, in Mittelamerika bei 18 % und in Südamerika bei 20 %. In Mittelamerika tragen Lieferungen aus den USA zu mehr als einem Drittel bei; in Südamerika ist der Wettbewerb aus Italien, aus den USA und auch aus China deutlich spürbar.
Auf den Märkten Afrikas haben sich die chinesischen Anbieter von Kunststoff- und Gummimaschinen einen Anteil von 22 % erarbeitet. Dort liegt auch die italienische Konkurrenz (mit 19 %) noch vor der deutschen Industrie, die mit 15 % auf Rang 3 liegt.