Die Bundesregierung plant nach Angaben des Verbands der Automobilindustrie (VDA) die Freigabe des Buslinienfernverkehrs. Für den Verband ist dies ein lange fälliger Paradigmenwechsel in der Verkehrspolitik. Dank ihrer besonderen Effizienz und Wirtschaftlichkeit – so der VDA – könnten Busse nicht nur im Öffentlichen Personennahverkehr, sondern auch auf Fernstrecken Personenverkehrsleistungen kostengünstig und umweltfreundlich anbieten. Langjährige und positive Erfahrungen mit Buslinienfernverkehr hätten dies zum Beispiel in den USA, Großbritannien, Irland, Finnland und Schweden bereits bewiesen.
Anders in Deutschland: Hierzulande gibt es bislang aufgrund gesetzlicher Restriktionen nur sehr wenige Busfernlinien – etwa von und nach Berlin oder als Zubringer zu Flughäfen und Bahnhöfen. Wie groß das Potential des Fernlinienverkehrs ist, zeige jedoch die erfolgreich betriebene Strecke Berlin-Hamburg mit jährlich fast 400.000 Fahrgästen, so der Verband der Automobilindustrie. Die bevorstehende Freigabe des Buslinienfernverkehrs in Deutschland sei also ein Schritt, der mehr Mobilität für alle schafft.
Je nach Netzdichte könnten Busfernlinien auch in Deutschland einen Marktanteil von gut einem Viertel erzielen – und das umweltfreundlich und sicher, glauben die VDA-Strategen und loben das Bundesverwaltungsgericht. Es habe mit seinem Urteil vom 24. Juni 2010 (BVerwG 3 C 14.09) endlich die Weichen für eine umweltfreundliche und preiswerte Alternative zum Pkw und zur Bahn gestellt.
Der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (BDO), der Internationale Bustouristik Verband RDA und der Verband der Automobilindustrie (VDA) veranstalten auf der 63. IAA Nutzfahrzeuge Messe ein gemeinsames Symposium, um Chancen und Potenziale einer Freigabe des Linienfernverkehrs für Busunternehmen und Fahrgäste zu diskutieren (Beginn: 28. September, 10.00 Uhr im Convention Center; Anmeldung bis 14.09.2010 hier).