Im Mai 2010 mussten sich die deutschen Amtsgerichte um 2.692 insolvente Unternehmen kümmern. Das waren 1,1 % mehr als im Mai letzten Jahres. Rein nach Fallzahl betrachtet ist diese Zunahme allerdings kaum der Rede wert, vergleicht man sie mit der Steigerung der Verbraucherinsolvenzen im gleichen Zeitraum um 14,1 % auf 8.552 Fälle. Zusammen mit den Insolvenzen von anderen privaten Schuldnern und Nachlässen lag die Gesamtzahl der Insolvenzen im Mai daher bei 13.477 Fällen bzw. 7,7 % über dem Vorjahresniveau.
Diese Gesamtzahl ist allerdings genau betrachtet ein Korb mit Äpfeln und Birnen: Gerade im Mai lag zwar die Zahl der insolventen Unternehmen kaum über der des Vorjahres, allerdings waren darunter überproportional viele große Unternehmen, deren Insolvenzen entsprechend viele Menschen in Schwierigkeiten brachten. Privatinsolvenzen beeinträchtigen hingegen in aller Regel nur jeweils wenige Menschen.
Die voraussichtlichen offenen Forderungen der Gläubiger bezifferten die Gerichte für den Mai 2010 auf 3,5 Milliarden Euro gegenüber 6,7 Milliarden Euro im Mai 2009. Der Rückgang der Forderungen ist darauf zurückzuführen, dass – wie schon erwähnt – im Mai überproportional viele wirtschaftlich bedeutende Unternehmen pleite gingen.
In den Monaten Januar bis Mai 2010 wurden 13 716 Insolvenzen von Unternehmen (+2,7 % gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum) und 44.567 Insolvenzen von Verbrauchern (+11,8 %) gemeldet. Insgesamt registrierten die Gerichte 70.125 Insolvenzen, das waren 7,6 % mehr als von Januar bis Mai 2009.