Die Kredithürde für die gewerbliche Wirtschaft Deutschlands ist nach Angaben des Münchner ifo Instituts auch im August erneut gesunken – zum achten Mal in diesem Jahr. Nur noch 29,5 % der befragten Unternehmen bezeichnen derzeit die Kreditvergabe durch die Banken als restriktiv. Das entspricht einer Absenkung der allgemeinen Messlatte für Kreditwürdigkeit um 2,1 Prozentpunkte im Vergleich zum Juli. Die Kreditvergabepraxis der Banken tritt damit als Risikofaktor für die Konjunktur in Deutschland zunehmend in den Hintergrund.
Die Kredithürde ist allerdings nur im verarbeitenden Gewerbe und im Handel kleiner geworden. Im Bauhauptgewerbe ist sie hingegen leicht gewachsen.
Im verarbeitenden Gewerbe ist sie am deutlichsten für die großen Unternehmen gesunken. Von den großen Industriefirmen bewerten 32,0 % der Befragungsteilnehmer die Kreditvergabepraxis der Banken als zurückhaltend. Das sind 4,7 Prozentpunkte weniger als im Vormonat. Bei den mittelgroßen Unternehmen liegt der Anteil bei 27,7 % und damit 2,3 Prozentpunkte unter dem Juli-Wert. Bei den kleinen Firmen ärgern sich 28,9 % der befragten Firmen über restriktive Kreditvergaben, 1,6 Prozentpunkte weniger als im Juli.
Die Handelsunternehmen bewerten den Zugang zu Bankkrediten ebenfalls seltener als schwierig. Die Kredithürde ist hier um 2,1 Prozentpunkte auf 26,4 % gesunken. Dagegen ist sie im Bauhauptgewerbe leicht gestiegen. Mit der Marke von 38,6 % liegt sie um 0,4 Prozentpunkte höher als bisher.
(ifo Institut / ml)