Im Jahresdurchschnitt wird es 2011 voraussichtlich nur noch 2,96 Millionen Arbeitslose geben. Das prognostiziert das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in seiner neuesten Studie. Damit würde die registrierte Arbeitslosigkeit den niedrigsten Wert seit 1992 erreichen. Zugleich werden der Prognose zufolge mit 40,63 Millionen Personen so viele Menschen erwerbstätig sein wie nie zuvor im wiedervereinigten Deutschland. Für das Jahr 2011 verheißt die IAB-Studie zudem ein Wachstum des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts um 1,75 %. Für das laufende Jahr 2010 rechnet das IAB sogar mit 3 % Wachstum.
Die anziehende Arbeitskräftenachfrage und ein sinkendes Arbeitskräfteangebot sollen zu einem kräftigen Abbau der Arbeitslosigkeit führen. Die durchschnittliche Arbeitslosigkeit im Jahr 2010 wird am Jahresende voraussichtlich bei 3,24 Millionen liegen. Bereits zur Jahresmitte 2010 bewegen sich die Arbeitsmarktgrößen ungefähr wieder auf Vorkrisenniveau, behaupten die Autoren der IAB-Studie.
Der wirtschaftliche Einbruch 2009 hat sich laut Studie weniger stark auf den Arbeitsmarkt ausgewirkt als befürchtet. „Zum einen wurde in den krisengeschüttelten Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes weit weniger Beschäftigung abgebaut, als dem Produktionseinbruch entsprochen hätte. Zum anderen wurden die Entlassungen durch einen Beschäftigungsaufbau in den Dienstleistungsbereichen teils kompensiert“, erklären die IAB-Forscher. Flexible Arbeitszeitmodelle und die Kurzarbeit wurden intensiv genutzt. Zudem wirkten eine moderate Lohnentwicklung und die Hartz-Reformen positiv.
Aufgrund der demografischen Entwicklung wird das Arbeitskräfteangebot 2010 um 90.000 und 2011 um 120.000 Menschen abnehmen. „Kurzfristig kann der Angebotsrückgang den Arbeitsmarkt entlasten“, schreiben die IAB-Forscher. Bei anziehender Arbeitskräftenachfrage müssten sich die Betriebe allerdings wieder stärker gegen Besetzungsschwierigkeiten wappnen, insbesondere bei sozialen und technischen Berufen.
Die IAB-Studie ist im Rahmen des IAB-Kurzberichts, Ausgabe 18/2010 veröffentlicht worden. Die Ausgabe steht als kostenloser Download im Internet: bereit.