Der aktuelle Report des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) zur Unternehmensnachfolge zeigt erneut, dass der Generationenwechsel in vielen mittelständischen Familienbetrieben noch immer Probleme bereitet. So hat laut DIHK-Studie mehr als jeder dritte Unternehmer große Schwierigkeiten, den richtigen Nachfolger für seinen Betrieb zu finden. Gelingt das nicht rechtzeitig, steht der betreffende Betrieb samt den Arbeitsplätzen vor dem Aus. Auf diese Weise sind jährlich rund 50.000 Arbeitsplätze gefährdet. Wie die Studie ebenfalls zeigt, wird die Nachfolgersuche in den nächsten Jahren sogar noch schwerer. Durch die demografische Entwicklung müssen immer mehr Betriebe Nachfolger finden, während gleichzeitig die Anzahl der Kandidaten sinkt.
Es gibt jedoch auch gute Nachrichten: 2009 haben deutlich mehr Existenzgründer die Unternehmensnachfolge als Start ins Auge gefasst als in den Jahren davor. Allerdings unterschätzt nach Meinung des DIHK so mancher Existenzgründer die Anforderungen beim Sprung auf den Chefsessel. Damit der Generationswechsel gelingt, müssen sich beide Seiten – Unternehmer und Übernehmer – gut vorbereiten.
Aber auch die Politik sei gefordert, mahnen die Experten des DIHK. Der Beruf Unternehmer müsse als Option genauso selbstverständlich werden wie eine Anstellung. Daher fordert der DIHK, dass das Thema Selbstständigkeit endlich auch in die Lehrpläne von Schulen und Universitäten aufgenommen werden müsse. Das öffentliche Bild des Unternehmers – so die Kritik der DIHK-Experten – werde mangels einer sachlichen Aufklärung bisher vor allem dadurch geprägt, dass er in Krimis immer der Mörder ist.
Nachfolgelösungen aus der Familie heraus dürften zudem nicht durch bürokratische Hürden unnötig erschwert werden. Die Regelungen zur Erbschaftsteuer müssten einfacher werden und sich endlich in die betriebliche Realität einfügen, mahnen die Autoren der DIHK-Studie.
Die Studie Sprungbrett Unternehmensnachfolge steht als kostenloser Download online zur Verfügung.