Welche Ausbildungsinvestition bringt am meisten? Das fragen sich viele Eltern und Schulabgänger, denn die weiteren Ausbildungswege kosten früher oder später richtig Geld und verursachen unterschiedlich lange Verdienstausfälle. Deshalb lohnt sich eine Rentabilitätsrechnung, wie sie jetzt zwei Wissenschaftler des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW), Dr. Christina Anger und Prof. Dr. Axel Plünnecke, in einer neuen Studie durchführten. Das Fazit: Die Ausbildung zum Meister oder Techniker bringt eine höhere Bildungsrendite als manches Studium.
Während sich für Hochschulabsolventen der ausbildungsbedingte Lohnverzicht später in Form höherer Einkünfte mit durchschnittlich 7,5 % verzinst, kommen beruflich Fortgebildete laut Studie auf eine Rendite von 8,3 %. Außerdem macht sich bei Meistern und Technikern die Qualifikation schneller bezahlt. Im Schnitt hat sich eine Aufstiegsfortbildung amortisiert, wenn die Absolventen 40 Jahre alt sind; bei Akademikern ist dies erst mit 43 Jahren der Fall.
Auch bei den Beschäftigungschancen schneiden Meister und Techniker etwas besser ab: Im Jahr 2008 waren nur 2,9 % der Männer und 3,7 % der Frauen mit diesen Fähigkeiten auf Jobsuche, bei den Hochschulabgängern waren es 3,0 bzw. 4,0 %.
Das durchschnittliche Bruttojahreseinkommen von Meistern und Technikern ist zwar mit 42.000 Euro um fast 15.000 Euro niedriger als das der Hochschulabsolventen, doch die Kluft zwischen Gering- und Gutverdienern ist bei den Bachelors und Diplomanden deutlich größer. Während manche Hochschulabsolventen überdurchschnittliche Einkünfte erzielen, haben andere – zum Beispiel viele Geisteswissenschaftler – vergleichsweise geringe Einkommen.
Die ausführlichen Ergebnisse der Studie können in Form der IW-Schrift IW-Analysen Nr. 65, Bildungsrenditen in Deutschland, kostenpflichtig hier beim Institut oder über den Buchhandel erworben werden.