Einkäufer in Deutschland verdienen 2010 deutlich mehr als 2009, wie die neue Gehaltsstudie 2010 des Bundesverbands Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) belegt. Das jährliche Brutto-Grundgehalt der befragten Einkäufer liegt demnach bei durchschnittlich 70.850 Euro im Jahr – rund 8 % höher als 2009. Das obere Viertel erhält ein jährliches Bruttogehalt von 90.000 Euro oder mehr, 25 % der Einkäufer verdienen 55.418 Euro oder weniger. Ein weiterer Trend: die erfolgsabhängige Vergütung.
Die Betriebsgröße wirkt sich, wie schon in den früheren Gehaltsstudien belegt, ganz wesentlich auf die Gehälter aus. Wobei interessanterweise die geringsten Durchschnittsgehälter nicht in den ganz kleinen Betrieben mit maximal 50 Mitarbeitern gezahlt werden, sondern in den mittleren Unternehmen mit 51 bis 100 Mitarbeitern (siehe Grafik oben)
Nach Branchen betrachtet zahlen die Finanzdienstleistungs-, Automotive- und Konsumgüterbranchen die höchsten Jahresgehälter. Allerdings holen andere Sektoren auf (siehe Grafik links). Während im Vergleich zu 2009 die Jahresgehälter im Finanzdienstleistungssektor um 4 % und in der Konsumgüterindustrie um 11 % gesunken sind, weisen alle anderen Branchen einen Anstieg von bis zu 33 % auf. Die höchsten Zuwächse erzielten die Branchen Transport und Verkehr 33 %, Automotive 17 % und der Öffentliche Dienst 17 %.
Erfolgsabhängige Vergütungen werden im Einkauf verstärkt eingesetzt (56 % der befragten Einkäufer, rund 5 % mehr als 2009). Die häufigsten Formen sind Bonuszahlungen (32 %), Gewinnbeteiligungen (12 %), Prämien (10 %), Tantiemen (8 %) und Sonderzahlungen (5 %). Über die Hälfte der Befragten (59 %) erhält bis zu 5000 Euro leistungsbezogene Vergütung. Der Durchschnittswert liegt bei 3000 Euro im Jahr. 25 % der Befragten beziehen 10.000 Euro oder mehr erfolgs- oder leistungsabhängige Vergütung im Jahr. Ein weiteres Viertel erhält keine leistungsabhängigen Bezüge. Insgesamt sind die leistungsabhängigen Bezüge im Vergleich zum Vorjahr um 77 % gestiegen.
70 % der Befragten erhalten Vermögenswirksame Leistungen und Betriebliche Altersvorsorge von ihrem Arbeitgeber. Jeder Dritte hat Anspruch auf einen Firmenwagen, der auch zur privaten Nutzung zur Verfügung steht. Die Mehrheit der Befragten (38 %) verfügt über ein Fahrzeug, dessen Wert zwischen 40.000 und 50.000 Euro liegt. Bevorzugte Automobilmarken sind: Audi (36 %), Volkswagen (23 %), BMW (16 %) und Mercedes Benz (10 %).
Für die BME-Gehaltsstudie Anfang September 600 BME-Mitglieder befragt. Die Studie kann kostenpflichtig beim Bundesverband bezogen werden.