Der weltweite Fotomarkt befindet sich nach Einschätzung der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) wieder auf Wachstumskurs, nachdem im vergangenen Jahr einige Regionen Einbußen verzeichnen mussten. Für das Jahr 2010 prognostiziert die GfK anlässlich der Kölner Fachmesse Photokina 141 Millionen verkaufte Digitalkameras – deutlich mehr als im bereits recht erfolgreichen Jahr 2008. Im ersten Halbjahr 2010 ist der Fotomarkt in 56 Ländern im Schnitt um 11 % gestiegen, im Juni sogar um 19 %. Besonders wachstumsstark waren die osteuropäischen Märkte (+25 %), Lateinamerika (+51 %) und Asien (+20 %).
Aufgrund dieses positiven Trends haben die beiden Regionen Mittlerer Osten und Lateinamerika den Rückgang aus dem vergangenen Jahr überwunden und liegen nun sogar weit über dem Niveau des Jahres 2008.
Die Wachstumstreiber sind Digital- und Multimediakameras (Foto + Video). Digitale Bilderrahmen erreichen ebenso wie Camcorder im ersten Halbjahr 2010 wertmäßig nicht das Vorjahresvolumen.
Für das Gesamtjahr geht die GfK davon aus, dass der Markt der digitalen Kameras, der sowohl Kompaktkameras als auch Systemkameras mit und ohne Spiegeltechnik umfasst, auf ein Volumen von über 141 Millionen verkaufter Geräte steigt. Sehr stark wird dieser Markt vom Wachstum in Asien vorangetrieben. Für China wird erwartet, dass über 14 Millionen Fotokameras verkauft werden, im Jahr 2011 sollen es 16 Millionen Stück werden. Einerseits weisen diese Daten auf ein hohes Interesse der Konsumenten für das Thema Fotografie hin. Andererseits sind sie ein Anzeichen für eine noch sehr geringe Marktsättigung. Mit diesem Wachstum entwickelt sich China zum zweitgrößten Markt für Digitalkameras hinter den USA.
Großes Interesse zeigen die Konsumenten laut GfK an hochwertigen digitalen Kompaktkameras mit eingebautem Wechselobjektiv. Dieses Produktsegment zeichnet sich durch eine sehr schnelle technische Entwicklung aus. Digitale Spiegelreflexkameras zeigten in den ersten sechs Monaten eine starke Zunahme um 22 %. Neu hinzu kommen Systemkameras ohne Spiegelreflextechnik. Dieses Produktsegment scheint ein neues Marktfeld aufzubauen und Nachfragepotenziale sowohl aus dem traditionellen Spiegelreflexmarkt als auch aus dem Kompaktbereich zu schöpfen. Im zweiten Quartal 2010 verzeichnet dieser Markt mit Wechselobjektiven ein Plus von 32 %.
Die Anzahl der technischen Produkte, die Speichermedien verwenden – wie Digitalkameras, digitale Bilderrahmen, Handys und insbesondere Smartphones sowie Camcorder und Notebooks – wächst weiter. Besonders positiv entwickeln sich diese Märkte in Russland, im Mittleren Osten und in Lateinamerika. Daher steigt auch die Nachfrage nach Speicherkarten. Zwar verzeichnen sie in Westeuropa insgesamt mengenmäßig einen Rückgang von 13 %, wachsen jedoch bei der Speicherkapazität um 16 % und wertmäßig um 2 %. Die Regionen Osteuropa, Mittlerer Osten und Lateinamerika zeigen eine Zunahme der Abverkäufe zwischen 5 und 7 %, ein Plus von 50 % bei den Kapazitäten und einen wertmäßigen Anstieg zwischen 20 und 28 %.
Obwohl der Markt der Smartphones sehr dynamisch wächst, steigt die Nachfrage nach Micro-Karten, die in Telefonen verwendet werden, nicht in dem gleichen Maße. Die Karten für Digitalkameras und Camcorder sind hingegen im Aufwind. Hier sind die SD-Karten mit kräftigen Wertzuwächsen hervorzuheben. Die Durchschnittspreise sind in Westeuropa um 28 % je Karte gestiegen, in Osteuropa sogar um 38 %. Das bedeutet, dass sich in diesen Produktgruppen klare Trendwenden abzeichnen.
Eine informative grafische Aufbereitung der Entwicklung bietet die Präsentation World Imaging Market – GfK Fact Profile, die als kostenloser Download im Internet zur Verfügung steht.
(GfK / ml)