Die Kredithürde für die deutschen Unternehmen in der gewerblichen Wirtschaft ist im September zum neunten Mal in Folge geschrumpft. Das berichtet das Münchner ifo Institut. Demnach bezeichnen nur noch 29,0 % der befragten Firmen die Vergabe durch die Banken als restriktiv – rund 0,5 % weniger als im Vormonat. Das gilt leider nicht für die kleinen Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes und den Handel. Sie müssen mit etwas mehr Zurückhaltung der Banken leben.
Deutschland scheint die Kreditklemme erspart zu bleiben, unter der die Länder der südwestlichen Peripherie Europas leiden. Der Grund: Laut ifo Institut versuchen die risikobewusster gewordenen Banken die deutschen Ersparnisse, die bislang überwiegend ins Ausland flossen, wieder verstärkt im Inland unterzubringen.
Im verarbeitenden Gewerbe gelangen die großen und die mittelgroßen Firmen einfacher an Bankkredite. Bei den großen Unternehmen ist die Kredithürde um 1,2 Prozentpunkte auf 30,8 % und bei den mittelgroßen um 0,5 Prozentpunkte auf 27,2 % gesunken. Einzig für die kleinen Firmen ist der Kreditzugang etwas schwieriger geworden. Bei den Kleinunternehmen ist die Kredithürde um 0,8 Prozentpunkte auf 29,7 % gestiegen.
Im Bauhauptgewerbe ist der Anteil an „Restriktiv“-Antworten am stärksten gesunken. Die Kredithürde hat hier um 3,6 Prozentpunkte auf 35,0 % Prozent nachgegeben. Dagegen erhöhte sich im Handel die Kredithürde sehr leicht, um 0,4 Prozentpunkte, auf 26,8 %.
(ifo Institut / ml)